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Bäckerei bleibt nach Giftgas-Austritt zu

Bei Reparaturen in der Bäckerei in Copitz strömte kürzlich Kohlenmonoxid aus. Die Verletzen sind aber wieder wohlauf.

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© Daniel Förster

Pirna. Nach dem Kohlenmonoxid-Austritt in einem Wohn- und Geschäftshaus an der Hauptstraße in Pirnaer Ortsteil Copitz am Montag haben der 71-jährige Kühlanlagenmonteur und die sechs Bewohner inzwischen die Krankenhäuser verlassen. „Es ist alles wieder in Ordnung. Uns geht es gut“, bestätigte am Freitag die 77-jährige Ehefrau des ansässigen Bäckermeisters Manfred Liebig. Im Gebäude, in das alle Evakuierten zurückgekehrt seien, würden sich keine Spuren des Gases mehr befinden.

Die Ermittler der Polizei indes stehen weiter vor einem Rätsel, woher das Kohlenmonoxid kam. Nach der Lüftung des alten, sanierungsbedürftigen Hauses und der Nachkontrolle durch die Feuerwehr war das Giftgas, das Melder und Messgeräte angezeigt hatten, aus der Luft verschwunden. Deshalb gab die Polizei das Haus noch am gleichen Abend wieder frei. Die Ordnungshüter hätten aber vorsorglich die Benutzung der Heizung untersagt. Die Kriminaltechniker, die sich am Dienstag nochmals in sämtlichen Wohnungen, in der Backstube samt Anbau sowie im Verkaufsraum und Café sowie im Keller des Hauses umgeschaut hatten, konnten bisher keine Quelle für das Kohlenmonoxid ausmachen.

Bereits am Unglückstag hatten Feuerwehrleute, die auch den Hauptgashahn verriegelten, die Schultern gehoben. Ihnen erschien es unwahrscheinlich, dass das Kohlenmonoxid in der Kühlanlage entstanden oder ausgetreten ist. „Das ist eine sehr spezielle Sache, wo man ein bisschen genauer schauen muss“, erklärt Polizeisprecher Marko Laske auf Nachfrage. Die Ermittler würden die Unglücksursache ergründen. Anwohnern und Passanten berichten indes davon, dass von dem Bäckereihaus zum Teil starker Qualm in die Umgebung dringt, wenn dort gefeuert wird.

Unklar ist auch, wie es mit der Bäckerei generell weitergeht. Seit dem Zwischenfall hängt ein Zettel mit der Aufschrift „Heute geschlossen“ in der Eingangstür zum Ladengeschäft. Laut der Frau des Bäckermeisters würde die Familie erst einmal pausieren, um zur Ruhe zu kommen. Ihr 77 Jahre alter Mann sei aber bestrebt, die Bäckerei, dessen Inhaber mittlerweile ihr Sohn (56) ist, weiter zu betreiben. (df)