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Badvorbereitungen laufen auf Hochtouren

In Pretzschendorf steht der Start in die Saison an. Für den Kiosk sieht es allerdings schlecht aus.

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© Egbert Kamprath

Von Anja Ehrhartsmann

Pretzschendorf. In knapp zwei Wochen wird das Freibad in Pretzschendorf wieder in die Saison starten. Dafür sucht die Gemeinde Klingenberg, die das Bad betreibt, noch immer Kassenpersonal. „Auf 450-Euro-Basis haben sich schon zwei Leute gemeldet, die das bereits vergangene Saison übernommen haben. Es wäre schön, wenn sich noch weitere finden würden“, sagt Bürgermeister Torsten Schreckenbach. Das Freibad öffnet ab 15. Mai bis zum 15. September an allen Tagen, auf denen das Thermometer über 20 Grad klettert. Deshalb ist Flexibilität gefragt. „Das kann von früh bis abends gehen, falls es ein heißer Sommer wird.“ Umso besser, wenn sich mehrere Leute an der Kasse abwechseln können. Bezahlt wird auf Stundenbasis.

Noch in der Schwebe hängt aber vor allem der Kioskbetrieb. Die Suche der Gemeinde nach einem Pächter läuft. „Gemeldet hat sich noch niemand. Das ist schade, aber es ist nun mal ein Saisongeschäft, und das ist das Problem“, sagt Torsten Schreckenbach. Auch die Abhängigkeit vom Wetter sei dem nicht eben zuträglich. „Wenn es eine Woche regnet, gibt es eine Woche keine Einnahmen. Dann gibt es wieder Tage, wo einer allein kaum hinterherkommt. Das macht es kompliziert.“

Dabei wurde der Kiosk samt Terrasse 2016 erst frisch renoviert. In diesem Sommer gab es dann auch einen Pächter, der gleichzeitig auch den Eintritt mit abkassiert hat. Die Saison war vom Wetter her aber eher durchwachsen, und es lief wirtschaftlich nicht so, wie es sich der Kioskbetreiber gewünscht hatte. Deshalb war nach einer Saison Schluss. Seither ist der Kiosk geschlossen – sehr zum Leidwesen einiger Pretzschendorfer. „Am besten wäre, wenn sich innerhalb des Ortes jemand finden würde, der das wenigstens am Wochenende übernehmen könnte“, so Bürgermeister Schreckenbach. „Es gäbe auch die Möglichkeit, das unter vielen aufzuteilen.“ Zum Beispiel könnte sich ein Verein auf diese Weise etwas dazuverdienen, schlägt das Gemeindeoberhaupt vor. Und wenn mehr Leute dahinter stehen, könne auch flexibler auf die Öffnungszeiten reagiert werden.

Der Kiosk selbst ist mit einem Kühl- und Gefrierschrank ausgestattet, außerdem sind Mikrowelle und Herd vorhanden. Verkauft werden kann also alles, von Bockwurst bis Eis. Und auf der Terrasse gibt es Sitzmöglichkeiten. Voraussetzung für potenzielle Bewerber: „Der Betreiber sollte nach Möglichkeit Erfahrungen im Gaststättengewerbe mitbringen.“

Wenn sich auch diese Saison niemand findet, der den Kiosk öffnen will, bleibt der Verkaufsstand zu. Jemanden extra dafür abzustellen, komme aus finanziellen Gründen nicht infrage. Denn wie die meisten Freibäder trägt sich auch das Bad in Pretzschendorf nicht von selbst: Zwischen 40 000 und 50 000 Euro gibt die Gemeinde etwa pro Jahr für Personal, Wasser und Strom aus, wie Schreckenbach schildert. „Die Einnahmen decken die Ausgaben bei Weitem nicht.“ Rund 53 000 Euro musste die Gemeinde im Jahr 2016 zuschießen. Für 2017 steht die Bilanz noch nicht fest, diese werde aller Voraussicht nach aber ähnlich ausfallen. Trotzdem bleiben die Eintrittspreise diese Saison gleich wie im Vorjahr. „Über die Eintrittspreise können die Aufwendungen nicht kompensiert werden“, sagt Torsten Schreckenbach. Der Eintritt wäre dann so hoch, dass keiner kommen würde.

Wer Interesse hat, den Eintritt zu kassieren, meldet sich bei Ilona Wießner Tel. 035055 68029. Bewerber für den Kiosk melden sich bei Nicole Kempe Tel. 035055 68063.