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Badegast ertrinkt in Steina

Taucher und Rettungsdienst konnten für den Dresdner nichts mehr tun. Der Hausteinsee gilt als gefährlich.

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© Matthias Schumann

Von Reiner Hanke

Tragisch endete für einen Dresdner am späten Mittwochnachmittag ein Badeausflug zum Steinbruch Haustein. Mit zwei Frauen war der 58-Jährige nach Steina aufgebrochen und ins Wasser eingetaucht, um sich zu erfrischen. Die beiden Frauen (49/55) bemerkten plötzlich, dass ihr Begleiter unter Wasser geriet und nicht wieder an die Oberfläche kam.

Zum selben Zeitpunkt campte die Tauchjugend am Tauchcenter Steina. Zwei 19 und 20 Jahre alte Sportler wären so schnell wie möglich nach dem untergegangenen Badegast getaucht. Sie hätten ihn noch in einer moderaten Tiefe im Wasser bergen und ans Land bringen können, berichtet Harald Spallek, Mitinhaber des Tauchcenters Steina am Hausteinsee. Sie riefen sofort den Rettungsdienst und starteten die Wiederbelebung. Laut Polizei war der Dresdner nicht mehr ansprechbar und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Klinikum geflogen. Dort starb er noch am Abend. Natürlich sei es sehr tragisch und sehr bedauerlich, wenn ein Mensch in dem Steinbruch ums Leben komme, sagt Tauchsportler Harald Spallek. Es sei das erste tödliche Unglück gewesen. Leider würden die Gefahren im See unterschätzt. Nicht umsonst werde hier vom Baden deutlich abgeraten, so Harald Spallek. Da es kein öffentliches Badegewässer sei, gebe es ja auch keine Rettungsschwimmer. Das Baden sei nicht erwünscht. Leider sei es eben schwer zu verhindern.

Die Gefahren seien vielfältig. Dazu gehören die ringsherum steil abfallenden Granitwände. Ein- und Ausstieg seien gefährlich. Außerdem sei der See sehr tief, über 30 Meter. Deshalb sei das Wasser kühler, als von öffentlichen Bädern gewohnt. So könne es zu einem Temperaturschock kommen. Auch die Größe des Sees werde unterschätzt. Um über den Steinbruch zu schwimmen, brauche man viel Kondition und müsse ein guter Schwimmer sein. Gemeinsam mit der Gemeinde denke man auch über Absperrungen nach, insbesondere auf der gemeindlichen Seite des Sees. Dabei gehe es letztlich nicht nur um mögliche Unfälle, sondern auch um die Müllberge, die von den Badegästen hinterlassen und von der Gemeinde beräumt werden müssten. Probleme würden auch die zahlreichen Parksünder bereiten. Das Parkverbot um den See werde einfach ignoriert. Fremde Wiesen würden zugeparkt und sogar die Feuerwehrzufahrt zum Tauchcenter Steina. Aus den Kennzeichen zu schließen, seien es vor allem auswärtige Badegäste. Mitinhaber Spallek: „Die Falschparker müssen damit rechnen, einen Strafzettel zu bekommen.“

Zu dem Badeunfall hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.