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B 169 in Zeithain wird gesperrt

Auf der Bundesstraße kommt in Höhe Borntelle die nächste Baustelle. Die Ursache dafür liegt tief im Untergrund.

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© Sebastian Schultz

Von Christoph Scharf

Zeithain. Gerade erst ist die Sperrung der B-169-Brücke in Zeithain Geschichte, folgt schon die nächste Baustelle auf der wichtigen Verbindung zwischen Riesa und Gröditz: Im August wird nach SZ-Informationen ein Abschnitt auf Höhe des Abzweigs An der Borntelle gesperrt. Ursache sind Arbeiten des Gasnetzbetreibers Ontras. „Voraussichtlich geht es in der 32. Kalenderwoche los“, sagt Sprecher Ralf Borschinsky – das wäre die Woche ab dem 8. August, wenn in Sachsen die Schule wieder anfängt.

Für die Autofahrer sollen die Auswirkungen überschaubar bleiben. Es soll eine Umleitung direkt an der Baustelle vorbei geben. Doch was passiert dort eigentlich? „Wir wollen die Straßenunterquerung der Gasleitung erneuern“, sagt der Ontras-Sprecher.

An dieser Stelle kreuzt die Leitung Nummer 12 die B 169. Sie kommt aus Richtung Lauchhammer in Brandenburg und läuft weiter Richtung Leipzig, um vorher in Wurzen in eine andere Ferngasleitung einzumünden. Die Röhre transportiert Gas, das aus Russland, Großbritannien, Norwegen oder Nordwestdeutschland stammt – oder aus einer beliebigen Biogasanlage um die Ecke. „Wenn das Gas einmal im Netz ist, lässt sich das nicht mehr auseinanderhalten“, sagt Ralf Borschinsky.

Genauso wenig könne man sagen, in welcher Richtung das Gas unterhalb der Bundesstraße entlang strömt: „Mal in die eine Richtung, mal in die andere – je nachdem, wo gerade mehr Gas aus dem Netz abgenommen wird.“

Und wo liegt jetzt das Problem in Zeithain? Ontras lässt in einem jahrelangen Programm zahlreiche Straßenunterquerungen erneuern, während die Leitungen rechts und links der Fahrbahn unverändert bleiben. Das habe mit der zunehmenden Verkehrsbelastung seit der Wende zu tun. „An manchen Stellen ist viermal so viel Verkehr wie früher. Und auch die Achslast der Lkws hat zugenommen“, sagt der Sprecher. Deshalb erneuere man die Leitungen vorsorglich – damit es gar nicht erst zu Beschädigungen komme. Ähnlich verfahre man auch mit Flussunterquerungen, wo heute andere Vorschriften gelten.

Die Kosten der Baumaßnahme lege man als staatlich reguliertes Unternehmen nach strengen Regeln auf die Kunden um: Das sind bei Ontras unter anderem Stadtwerke oder regionale Netzbetreiber wie in Ostsachsen die Enso. So oder so landen sie am Ende bei den Kunden.