Merken

Awo übernimmt Kita Halbendorf

Ab September haben die Eltern einen neuen Ansprechpartner – und der Betreiber seine kleinste Einrichtung.

Teilen
Folgen
© André Schulze

Von Kerstin Fiedler

Halbendorf. Drei Bewerber gab es nach der Ausschreibung für die Kindertagesstätte „Waldidylle“ in Halbendorf. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Verein der Kinderinsel Großdubrau und die Arbeiterwohlfahrt (Awo) interessierten sich für die kleine Einrichtung. Der Gemeinderat entschied sich für die Awo. Ab 1. September wird der Wohlfahrtsverband die Kita übernehmen.

Vorausgegangen war in den vergangenen Monaten eine heftige, kurze Diskussion mit dem bisherigen Betreiber, dem Verein der Schullandheime Bautzen. Der wollte den Vertrag mit der Gemeinde kündigen, weil er nach seinen Aussagen die Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich betreiben könnte. Doch Hintergrund waren eher personelle Probleme, die Betreiber, Erzieher und Eltern miteinander hatten. Um diese Probleme nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen, beriet der Gemeinderat über die Situation.

Rein rechtlich gesehen könnte die Kündigung erst zum 31. Dezember wirksam werden. Doch da die Situation in der Einrichtung angespannt war und die Gefahr bestand, dass Eltern ihre Kinder in andere Einrichtungen bringen würden, wurde vorgeschlagen, der Auflösung des Vertrags schon eher zuzustimmen.

Awo hat viel Erfahrung

Im jüngsten Gemeinderat wurde dann über die Gespräche und Begehungen mit den Betreibern berichtet. Auch Eltern waren mit dabei. Fakt sei eins, sagt Bürgermeister Matthias Seidel (CDU): „Die Betreiber sind alle vergleichbar, machen eine gute Arbeit.“ Dennoch habe die Awo herausgestochen. Es ist der größte Anbieter und hat neben den vielfältigen Angeboten auch genug Erfahrungen. Immerhin gibt es 14 Kitas, sieben Horte und auch eine Kindertagespflegestelle. Insgesamt werden dort 2 200 Kinder von 205 Mitarbeitern betreut. Als Begründung, warum die Awo die kleine Kita in Halbendorf übernehmen möchte, wurden die „territoriale Lage und die Angebotserweiterung“ genannt. Bisher war die Kita Spatzennest in Milkel mit 38 Kindern die kleinste Einrichtung. Nun wird es also Halbendorf sein. Hier sind sechs Krippen- und 15 Kindergartenplätze genehmigt. Bereits im Vorfeld haben sich Mitarbeiter der Awo den kleinen Kindergarten gegenüber vom Waldschulheim angesehen und sich mit dem bisherigen Konzept beschäftigt. Die Awo bietet verschiedene pädagogische Ansätze an, von Montessori bis Fröbel. In Radibor, Bautzen und Hochkirch gibt es sorbische Witaj-Gruppen. Auch behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder werden in den Häusern der Awo aufgenommen.

Wie es jetzt weitergeht, wird die Gemeinde Malschwitz nächste Woche mit dem Verein der Schullandheime besprechen. Der hat sich seit 1999 um das Haus gekümmert und damals den Fortbestand der kleinen Kita gesichert.