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Autoteile im Wald entsorgt

Wanderer entdeckten Schrott. Die Entsorgung bezahlen alle – wenn der Verursacher nicht ermittelt wird.

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© privat

Großdrebnitz. Ein zerlegtes Autowrack neben einer Schutzhütte am Rüdenberg bei Großdrebnitz: SZ-Leserin Susanne Jäkel war schockiert, als sie das kürzlich beim Waldspaziergang sah. „Eine Riesensauerei“, sagt sie.

Leider kein Einzelfall. Seit Jahresbeginn nahm das zuständige Landratsamt Bautzen sechs Anzeigen wegen illegal entsorgter Fahrzeuge entgegen. 2015 gab es auch schon sechs solcher Fälle, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage. Überprüfungen ergaben, dass teilweise Unfallfahrzeuge auf diese billige Weise entsorgt werden sollten.

Der Landkreis ist für die Abfallbeseitigung zuständig. Auch für den widerrechtlich entsorgten Müll. Im vergangenen Jahr wurden kreisweit 90 Tonnen illegal entsorgte Abfälle eingesammelt. In diesem Jahr könnte es noch mehr werden, denn bis Ende September waren es bereit 85 Tonnen. Das alles wegzuräumen und fachgerecht zu entsorgen kostete den Landkreis in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 18 000 und 24 000 Euro. Finanziert wird das aus dem allgemeinen Kreishaushalt– und damit durch den Steuerzahler. Auswirkungen auf die Höhe der Müllgebühren habe die illegale Müllentsorgung aber nicht, so das Landratsamt.

Die Autoteile in Großdrebnitz wurden inzwischen weggeräumt. Lässt sich zum Beispiel anhand der Fahrgestellnummer der letzte Halter ermitteln – oder durch Zeugen –, muss er für die Entsorgung aufkommen. Laut Bußgeldkatalog sind Strafen von 500 bis 2 500 Euro möglich. Ist der Fahrzeugeigentümer einsichtig und holt sein Altauto sofort ab, liegt das angedrohte Bußgeld zwischen 200 und 500 Euro. (SZ/ir)