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Autos im Abgrund

In Dresden-Plauen rutscht ein Parkplatz ab und reißt drei Autos mit in die Tiefe. Sie stehen fast kopfüber im Dreck. Die Stützmauer gab nach, weil ein angrenzendes Gebäude nicht mehr stand. Der Abriss aber war illegal.

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© dpa

Dresden. Als sich die ersten Risse durch den steinigen Boden des Parkplatzes hinter dem Haus Coschützer Straße 7 ziehen, nimmt noch niemand Notiz vom Drama oberhalb der Baugrube an der Gitterseestraße 4 in Plauen. Unterhalb des Parkplatzes wollen Arbeiter am Montag neben einer Autowerkstatt ein Fundament gießen. Sie sind mit der Bodenplatte für einen Neubau beschäftigt, als plötzlich die neben ihnen aufragende Mauer zu bröseln beginnt.

Parkplatz stürzt mitsamt Autos ab

Auf einem Grundstück an der Gitterseestraße in Dresden-Plauen ist am Montag das Erdreich abgerutscht und hat dabei drei Fahrzeuge mitgerissen.
Auf einem Grundstück an der Gitterseestraße in Dresden-Plauen ist am Montag das Erdreich abgerutscht und hat dabei drei Fahrzeuge mitgerissen.
Unterhalb des Parkplatzes wollten Arbeiter gerade ein Fundament gießen, als die steil aufragende Wand aus Erde zu bröseln begann.
Unterhalb des Parkplatzes wollten Arbeiter gerade ein Fundament gießen, als die steil aufragende Wand aus Erde zu bröseln begann.
Die Arbeiter schlugen Alarm und versuchten, die Besitzer von vier am Abgrund parkenden Autos zu ermitteln. Laut Polizei gelang es, wenigstens eines der vier Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen.
Die Arbeiter schlugen Alarm und versuchten, die Besitzer von vier am Abgrund parkenden Autos zu ermitteln. Laut Polizei gelang es, wenigstens eines der vier Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen.
Doch als der Hang rutscht, riss er drei Autos mit in die Tiefe.
Doch als der Hang rutscht, riss er drei Autos mit in die Tiefe.
Die Autos konnten bislang nicht geborgen werden, da der Hang weiter in Bewegung ist und weitere Erde nachrutschen kann.
Die Autos konnten bislang nicht geborgen werden, da der Hang weiter in Bewegung ist und weitere Erde nachrutschen kann.

Der Besitzer der Autowerkstatt sieht Risse in seiner Werkstatt, erkennt die Gefahr und schlägt Alarm. Aus der Mittagspause wird nichts, Mitarbeiter des Bauaufsichtamtes kommen, untersuchen den Parkplatz und reagieren auf die brisante Situation. Sogleich versuchen sie, die Besitzer von vier am Abgrund parkenden Autos zu ermitteln. Die im Nachbargrundstück laufenden Bauarbeiten in der Tiefe werden gestoppt, das Gelände um den Parkplatz herum gesperrt und soweit wie möglich gesichert.

In den nächsten drei Stunden wird viel probiert, doch nur einen der betroffenen Besitzer können sie ausfindig machen. Dann rutscht der gesamte Hang in die benachbarte Baugrube ab - und reißt drei Autos mit in die Tiefe. Bei den Autos handelt es sich um einen Golf Kombi, einen Audi Kombi und eine Limousine vom Typ Phaeton. So wie sie Seite an Seite nebeneinander parkten, schlitterten sie mit den Nasen voran in den Abgrund.

Der Dresdner Polizeibericht vom 11. Mai

Räuber nach Flucht in Holzschuppen festgenommen

Zeit: 11.05.2015, 16.30 Uhr; Ort: Dresden-Trachau

Zwei Unbekannte haben am Montag an der Leipziger Straße einen Chevrolet Matiz aufgebrochen. Von der Rücksitzbank stahlen sie eine Handtasche. Ein 26-jähriger Mann aus Tunesien muss sich deswegen jetzt wegen räuberischen Diebstahls verantworten.

Zur Zeit des Diebstahls war die Fahrerin (33) des Autos in einem Kosmetikstudio, um eine Bekannte abzuholen. Genau als beide Frauen das Studio verließen, kamen ihnen die zwei Männer entgegen. Weil die 33-Jährige bei einem der Männer ihre Tasche erkannte, sprach sie ihn Duo an. Einer der Männer sprühte ihr Reizgas ins Gesicht, bei de flüchteten. Die Frau musste ärztlich behandelt werden.

Doch zwei weitere Passanten hatten das Geschehen beobachtet und die Männer verfolgt. Eine alarmierte Streife konnte einen der beiden an der Henricistraße vorläufig festnehmen. Er hatte sich in einem Holzschuppen versteckt.

Kabeldieb auf frischer Tat gestellt

Zeit: 11.05.2015, 05.30 Uhr; Ort: Dresden-Friedrichstadt

Dresdner Polizeibeamte haben am Montagmorgen einen Kabeldieb (30) auf frischer Tat geschnappt.

Die Beamten waren wegen des Verdachts des Diebstahls zu einer Baustelle an der Friedrichstraße gerufen worden. Als sie eintrafen, flüchtete ein Mann über den Zaun der Baustelle in Richtung Weißeritzstraße. Die Uniformiertne nahmen die Verfolgung auf und konnten ihn stellen. In seinem Rucksack fanden sie verschiedenes Werkzeug sowie Kabelstücke.

Der 30-Jährige hatte auf der Baustelle mehrere Meter aus einem Starkstromkabel herausgeschnitten. Der Schaden wurde auf rund 300 Euro beziffert. Der junge Mann muss sich nun wegen Diebstahls verantworten.

Einbrüche in Bürogebäude

Zeit: 08.05.2015, 16.00 Uhr bis 11.05.2015, 08.00 Uhr; Ort: Dresden-Innere Neustadt

Ein Bürohaus an der Glaciesstraße ist am Wochenende von Einbrechern heimgesucht worden. Sie hebelten ein Fenster auf und stiegen ein. Aus einem Schulungsraum stahlen sie einen Laptop, eine Kamera sowie ein Soundsystem im Gesamtwert von rund 2.000 Euro. Die Höhe des entstandenen Sachschadens beträgt rund 200 Euro.

Zeit: 11.05.2015, 06.45 Uhr festgestellt; Ort: Dresden-Wilsdruffer Vorstadt

Am vergangenen Wochenende drangen Unbekannte in ein Bürohaus an der Ostra-Allee ein. Sie brachen die Türen zu zwei Büros auf und durchsuchten diese. Nach einer ersten Einschätzung wurde jedoch nichts gestohlen. Der Versuch, die Tür zu einem dritten Büro aufzuhebeln, schlug fehl. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wurde noch nicht beziffert.

Motorroller gestohlen

Zeit: 11.05.2015, 21.00 Uhr bis 21.45 Uhr; Ort: Dresden-Leipziger Vorstadt

Am Montagabend haben Unbekannte einen schwarzen Motorroller der Marke Tauris von der Großenhainer Straße gestohlen. Der Zeitwert des Zweirades wurde auf rund 600 Euro beziffert.

21 Jahre alter VW Golf gestohlen

Zeit: 10.05.2015, 01.00 Uhr bis 11.05.2015, 09.00 Uhr; Ort: Dresden-Seidnitz

Trotz seiner 21 Jahre haben Autodiebe auf der Liebstädter Straße Gefallen an einem VW Golf III gefunden. Sie stahlen das rote Fahrzeug im Wert von rund 500 Euro.

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Als gegen 16.25 Uhr bei der Polizei der Notruf eingeht und sich eine Streife auf den Weg macht, werden die Beamten bereits von einem Statiker und den Mitarbeitern des Bauaufsichtsamts empfangen. Die erklären das Malheur: Eine stützende Mauer unterhalb des Parkplatzes habe nachgegeben, sie sei unter dem Druck des Erdreiches eingestürzt und der Parkplatz entsprechend abgestürzt. Später müssen sie den Autobesitzern erklären, warum ihre Karossen nicht sofort geborgen werden können: Der Hang hatte sich noch bewegt. Inzwischen wurde der Ex-Parkplatz mit einem stabilen Bauzaun abgesichert..

Gebäudeabriss war nicht genehmigt

Inzwischen scheint sich ein Grund für das Unglück herauszukristallisieren - ein unerlaubter Abriss. Die Stadt teilte mit, dass für das unten an den Parkplatz angrenzende Gebäude nur eine Genehmigung für den Umbau von Gewerbe zu Wohnungen erteilt wurde. Dagegen sei es unerlaubt komplett abgetragen worden. Die Bauaufsicht prüft jetzt, on ein Bußgeldverfahren gegen den Bauherrn eingeleitet wird, teilte die Stadt mit.

So viel zur Baugrube und dem Parkplatz. Was mit den drei Autos darin passiert, muss wohl zivilrechtlich geklärt werden. Auf jeden Fall sei der entstandene Sachschaden erheblich, teilt die Stadt mit. Einen Termin für die Bergung der drei Pkw gibt es demnach aber noch nicht. (stb)