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Autos aus dem Baukasten

Der nächste Sachsen-Treff der Super-Seven findet in Großenhain statt.

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© privat

Von Birgit Ulbricht

Großenhain. Natürlich steckt eine Frau dahinter. Weil sich Manfred Moosbauer irgendwann in eine Großenhainerin verliebte, konnte der Radebeuler Vodafone-Niederlassungsleiter auch nach seiner Rückkehr in den Westen 2004, nicht vom Osten lassen. Er kam schon ein Jahr später zurück, heiratete in Zabeltitz und beschert der Stadt nun die „Seven Saxonia“. Denn der Mann ist nicht nur Wahl-Großenhainer, sondern nach einem schweren Motorradunfall auch Wahl-Autofan. Entschieden hat er sich für einen maroden Super-Seven, mit dem ihn – nach eigenen Worten eine zehnjährige Restaurierungsgeschichte verbindet. Super Seven Fahrzeuge, nach dem Baumuster des berühmten Lotus Gründers Colin Chapman, sind hier in Sachsen ein eher seltenes, aber besonderes Erlebnis für Autoliebhaber. Die wenigen Halter in Sachsen haben sich zu dem Stammtisch „Seven Saxonia“ mit Sitz in Hartmannsdorf zusammengefunden – zum technischen Plausch und zur Freizeitgestaltung.

Mittags auf den Hauptmarkt

Mit Manfred Moosbauer haben sie einen Halter und Kenner eines jener seltenen Exemplare im Team, der nun den Stammtisch nach Großenhain führt. Am 22. August werden neun Fahrzeuge aus ganz Sachsen in Richtung Großenhain aufbrechen und zwischen 12 bis 13 Uhr am Großenhainer Hauptmarkt eintreffen. Für Autobegeisterte bietet sich da eine tolle Chance, die Autos aus nächster Nähe zu bewundern und mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen. Pünktlich 13 Uhr erfolgt dann der Start zu einer beschaulichen Rundfahrt durch das Großenhainer Umland mit all seinen Sehenswürdigkeiten. So gegen 18 Uhr findet die Rundfahrt ihren Endpunkt an der Osteria Vecchie Mura, allseits bekannt für das Essen in italienischem Flair. Der Gastwirt, freundlich und hilfsbereit für seine Gäste und Nachbarn, stellt auf seinem Gelände geeigneten Parkraum zur Verfügung. Auch hier bietet sich die Gelegenheit, die Fahrzeuge aus nächster Nähe zu betrachten. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter den Roadster-Freunden viel Sonne schenkt.

Die wenigsten dürfen auf die Straße

Die Autos mit der markanten langen Schnauze konnte man bis in die 1990er Jahre hinein ohne Probleme auch in Deutschland als Bausatz kaufen. Doch inzwischen gibt es hier keine Neufahrzeuge mehr, weil die Autos die aktuelle Abgasnorm nicht erfüllen. Bis zum Jahr 1989 hießen die Fahrzeuge Seven Cars, nach einem Automobilhersteller in England, der auf Sportwagen spezialisiert ist. Der Seven ist ein sogenanntes Kit Car, ein Bausatz-Auto zum Selberbauen. Kit Cars wurden in den 1960er Jahren in England erfunden, um die damals sehr hohe Neuwagensteuer zu umgehen. Danach blieben sie populär.

Etwa 1 500 solcher Super Seven gibt es in Deutschland. In Sachsen sind nur 15 solcher Geschosse angemeldet. Die wenigsten der Selbstgebauten haben übrigens eine Straßenzulassung. Die meisten sind reine Showfahrzeuge bei Veranstaltungen.