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Autofähre zwangsweise auf dem Trockenen

Weil die Stadt das nördliche Ende der Berthold-Haupt-Straße sanieren will, ist der Zugang zur Fähre nach Pillnitz versperrt.

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© Sven Ellger

Von Tobias Wolf

Eigentlich hatten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erst für den Herbst mit der Baustelle in der Berthold-Haupt-Straße gerechnet. Nun macht die Stadt dem Unternehmen mitten im touristenreichen Sommer einen Strich durch die Rechnung. Die Autofähre zwischen Kleinzschachwitz und Pillnitz muss deshalb außer Betrieb gehen – obwohl gerade im Sommer Hunderte Autofahrer die Verbindung nutzen. Fußgänger und Radfahrer können aber weiterhin die Personenfähre nutzen.

Das Straßenbauamt lässt die Zufahrt zur Fährstelle in Kleinzschachwitz ab 15. August sanieren – laut Amtsleiter Reinhard Koettnitz sollen Hochwasserschäden beseitigt werden. Zwei Monate sollen die Arbeiten dauern. Am Anfang und Ende dieser Zeit ist der gesamte Bereich für Autos gesperrt. Eine Behelfsstraße bis zur Schloßfähre werde nicht genehmigt, weil sie im Landschaftsschutzgebiet liegen würde, sagt Koettnitz. Rund 420 000 Euro sollen in der Fährzufahrt investiert werden. Mit der Sanierung würden auch 13 Parkplätze entstehen sowie 14 Fahrradbügel montiert.

Außerdem soll der Fußweg zwischen Wilhelm-Weitling-Straße und Zschierener Elbstraße ausgebaut werden. Die Busse der DVB fahren während der Vollsperrung nur bis zur Kyawstraße statt bis zum Anleger.

„Der Februar wäre eigentlich besser geeignet gewesen, um den Fährverkehr einzustellen“, sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. „Ob jetzt eine Vollsperrung nötig ist, das kann man diskutieren.“

Das Unternehmen will die Zwangspause dazu nutzen, die Fähre technisch fit zu machen. Am 15. August wird sie in die Laubegaster Schiffswerft gebracht. Ein Teil des Schiffes erhält einen neuen Anstrich, die Bleche, die sonst unter Wasser liegen, bekommen neuen Korrosionsschutz. Außerdem werden laut DVB auch die Landeklappen und Verkleidungen im Steuerhaus repariert – reine Routine für die Schiffsuntersuchung durch Gutachter. Eigentlich muss diese Prüfung, die dem Tüv bei Autos ähnelt, nur alle fünf Jahre gemacht werden. Durch die Zwangspause verlieren die DVB nun ein Jahr, denn die alte Betriebsgenehmigung hätte noch bis 2017 gegolten.

Straßenbauamtschef Koettnitz ist seinerseits nun überrascht, dass die DVB von den Bauarbeiten überrascht sind. Das Nahverkehrsunternehmen sei seit 2014 über die Sanierungspläne informiert gewesen.