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Autobahntunnel ab Dienstag dicht

Die Jänkendorfer Kreuzung bei Niesky ist noch nicht fertig. Nahen schon die nächsten Staus?

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© Wolfgang Wittchen

Von Alexander Kempf

Kodersdorf. Ende Januar müssen sich die Anrainer rings um den Autobahntunnel Königshainer Berge erneut auf Verkehrseinschränkungen einstellen. Beide Röhren werden zwischen dem 31. Januar und dem 2. Februar gewartet. Voll gesperrt werden sie bereits am Nachmittag des 1. Februar für eine halbe Stunde. Am Donnerstag, dem 2. Februar, ist die Röhre am Vormittag zwischen 9 und 11.30 Uhr in Richtung Görlitz voll gesperrt. Am Nachmittag bleibt dann die Nachbarröhre in Richtung Dresden wegen der Wartungsarbeiten zwischen 12.30 und 15 Uhr für den Verkehr geschlossen.

Im Vorfeld der Vollsperrungen kommt es im Tunnel aber bereits zu einseitigen Sperrungen. Abwechselnd steht dann je ein Fahrstreifen nicht zur Verfügung, der Verkehr kann jedoch weiter in beide Richtungen fließen, ohne den Umweg über Kodersdorf, Jänkendorf und Nieder Seifersdorf nehmen zu müssen. Die Ausweichstrecke ist in den vergangenen Jahren in mehreren Abschnitten saniert worden, nachdem sie seit dem Pfingstwochenende 2013 unfreiwillig einem mehrmonatigen Stresstest unterzogen worden ist. Nach einem Unfall in der südlichen Tunnelröhre musste der Fernverkehr damals dauerhaft über die teils überforderte Bundesstraße 115 umgeleitet werden.

Gerade die Jänkendorfer Kreuzung bei Niesky verursachte damals teils sehr lange Rückstaus. Zum Leidwesen von Anwohnern. Auch das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat in Niesky eine Schwachstelle ausgemacht. Bereits im vergangenen Herbst ist die Kreuzung daher aus Richtung Jänkendorf um eine zusätzliche Fahrspur erweitert worden. Und dabei bleibt es nicht. Denn die Behörde in Dresden hält weiter an einem geplanten Bypass in Richtung Kodersdorf und Görlitz fest. Davon erhofft man sich gerade bei bevorstehenden Tunnelsperrungen, dass der Fernverkehr zügiger abfließt.

Ende Januar wird die Kreuzung aber natürlich noch nicht fertig sein. „Der Umbau des Knotens wird frühestens im Herbst 2017 beginnen“, erklärte Ralph Schulz aus dem Präsidenten-Büro des Landesamtes Ende vergangenen Jahres. Vorher hätten andere Dinge Priorität. Dass der Umbau aber kommt, daran hat jüngst auch Bauamtsleiter Dieter Peschel keine Zweifel gelassen. Im Jahr 2018 könnte die Jänkendorfer Kreuzung dann fertig werden. Umleitungen werden die Umbauarbeiten laut Dieter Peschel nicht mit sich bringen. Denn die Rechtsabbiegerspur kann bei laufendem Verkehr gebaut werden. Eine Vollsperrung schließen sowohl er als auch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr bisher aus.

Der Autobahntunnel stellt gerade die unmittelbar an der Autobahn gelegenen Gemeinden wie Waldhufen oder Kodersdorf aber auch abseits des Umleitungsverkehrs vor Herausforderungen. So sind beispielsweise die Kodersdorfer Ortswehren jüngst mit neuer Technik ausgestattet worden. Ob Wärmebildkamera, Helmfunkgeräte, Taststöcke oder Druckluftkissen – das seien alles Dinge, die für den Tunnel benötigt werden, erklärt Kodersdorfs Bürgermeister René Schöne am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung. Immerhin ist die Förderquote mit 90 Prozent sehr hoch. Denn die Ausrüstung, die gemäß eines Gutachtens in Absprache mit der Wehrleitung angeschafft worden ist, hat einen Wert von fast 16000 Euro.

Außerdem hat die Gemeinde bei einer 50-prozentigen Förderung Überhosen und -jacken bestellt. Auch diese Fördermittel stammen vonseiten des Landkreises Görlitz. Kodersdorf profitiert davon, dass andere Kommunen die ihnen zugedachten Mittel nicht abrufen konnte. Die Gesamtsumme für die Bekleidung beläuft sich auf etwas unter 9000 Euro. Die Gemeinde Kodersdorf steuert rund 6 000 Euro aus eigener Kasse bei. Diese sind bereits im Haushalt 2016 eingeplant gewesen.