Von Sebastian Martin
Wer in Wilsdruff auf die Autobahn 4 in Richtung Chemnitz fahren möchte, muss am Wochenende einen Umweg in Kauf nehmen. Das Gleiche gilt für alle Autofahrer, die aus Dresden kommend in Wilsdruff von der Autobahn nach Tharandt oder Meißen abbiegen wollen. Denn die entsprechende Auf- und Abfahrt ist bis Sonntagabend, 22 Uhr, dicht. Das teilt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr mit. Eine Umleitung sei ausgeschildert, sagt Pressesprecher Peter Welp. Diese führe über Kesselsdorf und die Anschlussstelle der Autobahn 17 in Dresden-Gorbitz. Den Umweg müssen also vor allem die Autofahrer einplanen, die in Richtung Meißen wollen bzw. von dort kommen. Aber auch die Wilsdruffer oder die Tharandter müssen am Wochenende wegen der Umleitung längere Fahrtzeiten einplanen, wenn sie auf die Autobahn 4 wollen.
Mit Staus wird nicht gerechnet
Hintergrund für die Sperrung der Auf- und Abfahrt Wilsdruff in Richtung Chemnitz ist, dass seit Juni dieses Jahres die Saubachtalbrücke für rund 3,5 Millionen Euro erneuert wird. Bei der Sanierung werden die sogenannten Übergangskonstruktionen – also die Bauelemente, die zwischen der eigentlichen Brücke und dem Brückenende eingezogen sind – ausgetauscht. Nach der enormen Belastung in den vergangenen 18 Jahren ist das dringend nötig. Die Übergangskonstruktionen sind verschlissen und führen beim Überfahren der Metallplatten zu einem extrem lauten Klappergeräusch – einfach nervtötend für alle Anwohner, die in Hörweite wohnen. In Zukunft wird das unrhythmische Klack-Klack deutlich unauffälliger durchs Tal schallen. Denn die neuen Übergangskonstruktionen besitzen auf der Oberfläche ein Rautenprofil, das den Geräuschpegel erheblich dämpfen soll.
Nachdem die Übergangskonstruktionen ausgetauscht wurden, wird zudem der Fahrbahnbelag angepasst. Denn auf keinen Fall dürfen irgendwelche Höhenunterschiede zwischen den neuen Metallkonstruktionen und der Asphaltschicht bestehen – gerade für Motorradfahrer wären solche Huckel verheerend. Die Asphaltarbeiten betreffen einen Abschnitt von circa 800 Metern auf der Richtungsfahrbahn Chemnitz sowie circa 600 Meter in Richtung Dresden.
Am Wochenende werde der Standstreifen und die Lastspur im Bereich der Anschlussstelle Wilsdruff erneuert, sagt Peter Welp. Und da der Verkehr auf der Autobahn zwar verengt, aber dreispurig weiterrollen soll, bleibe den Behörden nichts anderes übrig, als die Autobahnauf- und abfahrt Wilsdruff in Richtung Chemnitz zu sperren. Gleichzeitig wirbt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr um Verständnis für die Einschränkungen.
Mit Staus auf der etwa zehn Kilometer langen Umleitungsstrecke rechnet die Behörde nicht. Man habe sich bewusst für die Sperrung am Wochenende entschieden, weil es dann kaum Berufsverkehr gebe, sagt Peter Welp. Auch das Lkw-Aufkommen zu und von den umliegenden Gewerbegebieten sei ab Freitagabend deutlich geringer als in der Woche und am Sonntag wegen des auf deutschen Autobahnen geltenden Fahrverbotes für den Schwerlastverkehr nahezu null.
Weitere Sperrung geplant
Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr betont aber auch, dass es wegen der bis Ende November dauernden Arbeiten an der Saubachtalbrücke und der dadurch nötigen Fahrbahnverengung auch weiterhin zu Einschränkungen im Baubereich kommen wird. „Der Verkehr auf der Autobahn muss in diesem Bereich für die Dauer der gesamten Bauzeit aus bautechnologischen und Verkehrssicherungsaspekten mit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h und eingeengten Fahrstreifen im Bereich der Baustelle geführt werden“, sagt Peter Welp. Auch eine weitere Sperrung der Auf- und Abfahrt in Wilsdruff soll es geben. „Voraussichtlich wird vom 19. bis 21. September die Fahrtrichtung Dresden voll gesperrt, sagt Peter Welp.