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„Ausgesprochen konservativ“

Die Linke hält Frank Haubitz für keine innovative Lösung. Aber der Landesschülerrat freut sich.

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Von Andrea Schawe

Der neue Kultusminister Frank Haubitz habe bei seiner Vorstellung „großen Beifall erhalten“, sagt CDU-Fraktionschef Frank Kupfer. Die Personalentscheidung von Ministerpräsident Stanislaw Tillich erhalte die volle Unterstützung. Er bringe hohe Glaubwürdigkeit und langjährigen Praxisbezug als Lehrer und Schulleiter mit, sagte Tillich. Auch sein designierter Nachfolger unterstütze diese Personalie sehr. „Haubitz hat die Stärke, Themen anzusprechen, gerade wenn wir sie nicht hören wollen“, sagt Michael Kretschmer.

Kritik an der Besetzung des Postens kommt von der Linken-Fraktion. Haubitz sei nicht die erhoffte innovative Lösung, sagte Bildungsexpertin Cornelia Falken. „Haubitz‘ Ansichten sind ausgesprochen konservativ, er gibt sich als überzeugter Verfechter der CDU-Bildungspolitik.“ Auch für die Grünen steht Haubitz für ein „Weiter so“, so Petra Zais, die bildungspolitische Sprecherin. Die Bezeichnung des längeren gemeinsamen Lernens als „Schulhausbauprogramm“ zeige eine erschreckende Unkenntnis des Sachverhaltes. Die AfD-Abgeordnete Karin Wilke sprach von einem positiven Signal, dass ein Mann der Praxis neuer Kultusminister wird.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft erwartet vom neuen Kultusminister „bessere Arbeitsbedingungen und tarifliche Regelungen zur Vergütung der sächsischen Lehrkräfte, die die Nachteile gegenüber Lehrkräften in anderen Bundesländern ausgleichen“, so die Vorsitzende Uschi Kruse. Die Gewerkschaft biete ihre Hilfe und Kompetenz an, werde es aber nicht hinnehmen, dass der Mangel weiter „geräuschlos verwaltet“ wird.

Der Landesschülerrat bewertete die Personalentscheidung positiv. Die Wahl sei auf einen erfahrenen Kandidaten gefallen, Haubitz kenne das Schulwesen, so Erik Bußmann. Allerdings stehe er vor großen Herausforderungen: „Lehrermangel und Unterrichtsausfall stellen die Schulen in Sachsen weiterhin auf eine harte Probe. Hier muss gehandelt werden.“

Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften forderte den künftigen Kultusminister auf, Reformen anzugehen.