Riesa. Die erste Feststellung, die Tom Pauls in seiner Rolle als Semjon Alexandrowitzsch über die Deutschen trifft, ist die Antwort auf die Frage „Was unterscheidet ein Etablissement von einem Puff?“ Seine Antwort: „Gar nichts. Nur braucht der Russe, respektive der Franzose, 13 Buchstaben, um so ein Haus beim Namen zu nennen und der Deutsche vier.“

„Schwarze Augen – Eine Nacht im Russenpuff“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit vier sächsischer Künstler, die jeweils in ihrem Fach seit Jahren Erfolge feiern. Der Autor und Regisseur Holger Böhme, der auch die Kunstfigur „Ilse Bähnert“ mitentwickelte, schrieb die Vorlage zu diesem ungewöhnlichen Abend, der seit Jahren regelmäßig die Zuschauer in ausverkauften Häusern begeistert und als Mischung aus Kabarett, Theater und Musical Kultstatus erreicht hat. Beste Unterhaltung ist am 28. April 2016 in der Riesaer Stadthalle Stern also garantiert, in einer Show zwischen Revue und Estrade, zwischen Samowar und Kalaschnikow, in einem etwas sonderbaren russischen Puff: Semjon Alexandrowitsch und Kusma, sein schießwütiges „Mädchen für alles“, eröffnen in Deutschland ein Etablissement mit besonderem Anspruch. Die Damen, die sie präsentieren, verstehen ihr Gewerbe in jeder Lage: Sie können tanzen und singen, lachen und trinken – mit und ohne Alkohol, am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Darsteller sind neben Tom Pauls auch die Musical- und Showsängerin Katrin Weber, die gleich mehrere Rollen spielt, sowie Detlef Rothe. Tom Pauls ist als Darsteller seiner Paraderolle „Ilse Bähnert“ ebenso bekannt wie als Mitglied des „Zwinger-Trios“ und durch zahlreiche TV-Auftritte, etwa als Hausmeister Ottmar Wolf in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“.

Musiker Detlef Rothe ist Intendant und Geschäftsführer des Dresdner Theaterkahns und begleitete als Mitglied des Kabaretts „Antrak auf Stumphsinn“ über viele Jahre den bekannten deutschen Schauspieler Wolfgang Stumph. Ferner war Rothe von 1984 bis 1991 musikalischer Leiter des Dresdner Kabaretts „Die Herkuleskeule“. (SZ)