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Ausbau der B 169 beginnt

Zwischen dem Ort und dem Abzweig zur S 36 wird die Straße dreispurig. Dem Bürgermeister wäre eine andere Lösung lieber.

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Von Maria Fricke

Region Döbeln. Am Montag, 22. Mai, beginnen die Bauarbeiten an der B 169 nördlich von Greifendorf. In der ersten Bauphase kann die Bundesstraße noch genutzt werden. Zunächst begeben sich Experten auf die Suche nach Kampfmitteln auf dem Baufeld zwischen dem Abzweig „Am Rubinberg“ in Greifendorf bis zum Abzweig S 36. Ab 29. Mai sind archäologische Untersuchungen geplant, wie Isabel Siebert, Sprecherin des Sächsischen Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), informiert. Bis November 2017 entstehen neben der Bundesstraße zwei Regenrückhaltebecken sowie ein Wirtschaftsweg. Dieser verlaufe, so Rossaus Bürgermeister Dietmar Gottwald (parteilos), östlich der B 169 in Richtung Döbeln und ist als Weg für Landwirte gedacht. Baustart für Becken und Weg ist voraussichtlich im Juli.

Ist die erste Bauphase abgeschlossen, wird die B 169 zwischen „Am Rubinberg“ und dem Bauende S 36 voll gesperrt. „Der Umleitungsverkehr in Richtung Norden wird über den neu zu errichteten Wirtschaftsweg geführt“, sagt Siebert. Wer in südlicher Richtung unterwegs ist, soll am „Grünen Haus“ über die S 36 in Richtung Striegistal über Böhrigen und die K 8296 fahren. Südlich Greifendorfs gelangen die Kraftfahrer dann zurück auf die B 169.

In der dritte Bauphase erfolgt eine Vollsperrung vom Baubeginn S 36 aus bis „Am Rubinberg“. Wer dann von Greifendorf aus in Richtung Döbeln will, wird über Reichenbach umgeleitet. In der Gegenrichtung soll der Verkehr über Böhrigen und die Kreisstraße bei Arnsdorf rollen.

Nach aktuellem Stand ist die Vollsperrung der Bundesstraße für Anfang bis Herbst 2018 geplant. Der genaue Beginn werde noch einmal gesondert bekannt gegeben, erklärt Siebert.

Die Straße wird neu trassiert und dreistufig ausgebaut. Sie bekommt einen wechselseitig geführten zusätzlichen Überholstreifen. Rund vier Millionen Euro steckt der Bund in den Ausbau der Straße. Als Ausgleichsmaßnahme fällt ein Drei-Seiten-Hof, der sich außerhalb der Ausbaustrecke in der Gemeinde Kriebstein befindet und derzeit laut Siebert noch in Privatbesitz ist. „Der Ausbau der Straße stellt einen Eingriff in Natur und Landschaft dar, aus diesem Grund gibt es fünf Ausgleichs- und drei Ersatzmaßnahmen“ informiert Siebert.

Rossaus Bürgermeister Gottwald ist von dem Ausbau der B169 wenig begeistert. Ihm wäre eine andere Variante lieber gewesen: die Ortsumfahrung Greifendorf. Diese sei zwar noch nicht vom Tisch, werde sich aber auf Jahre hinziehen. „Wir bleiben da als Gemeinde weiter dran.“ Kritik übt der Bürgermeister vor allem an den Umständen, die für die Landwirte entstehen. Diese können durch den Überholstreifen nicht mehr nach links auf ihre Felder abbiegen, sondern müssen zukünftig über die S 36 auf die Gegenfahrbahn auffahren, um zu ihren Feldern zu gelangen.