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Aus zwei Krankenhäusern wird Klinikum Dresden

Durch die Fusion entsteht eines der zehn größten Zentren in Deutschland, das jährlich 170 000  Patienten behandelt.

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© Steffen Füssel

Von Kay Haufe

Er ging partnerschaftlich und ohne Stellenstreichungen zum 1. Januar über die Bühne: der Zusammenschluss der städtischen Krankenhäuser Friedrichstadt und Neustadt zum städtischen Klinikum Dresden. Alle Standorte inklusive der Häuser auf dem Weißen Hirsch und in Löbtau sowie die Berufliche Fachschule auf der Bodelschwinghstraße bleiben erhalten. „Die 648 Ausbildungsplätze sichern uns qualifizierten Nachwuchs“, sagt Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke).

Das Klinikum will künftig in bestimmten Bereichen wachsen, wo es eine besondere Nachfrage gibt. „Es geht nicht mehr um weitere Betten, denn die Patientenzahl steigt nicht“, sagt der kaufmännische Direktor Jürgen Richter. Derzeit entsteht am Standort Neustadt ein Adipositaszentrum, in Friedrichstadt wurde kürzlich ein Neubau eröffnet, in dem das städtische Krebszentrum eingezogen ist. „Wir wollen demnächst auch einen denkmalgeschützten Altbau in Friedrichstadt sanieren, mit dem das operative Zentrum ergänzt wird“, sagt Kaufmann. Dafür warte die Stadt noch auf eine Fördergeldzusage vom Land. Mehr als 14 Millionen Euro hat das Rathaus bisher in die beiden Häuser investiert, dieses Jahr kommen 6,9 Millionen Euro dazu. Im Moment arbeiten dort rund 3 000 Mitarbeiter, die jährlich rund 170 000 Patienten betreuen. Fast vier Jahre lang haben sie die Fusion vorbereitet. Gab es in der Vergangenheit bei beiden Häusern finanzielle Probleme, erzielten sie 2015 zusammen erstmals Gewinn. Das Klinikum bleibt städtischer Eigenbetrieb und wird nicht privatisiert. Zwar gab es 2012 einen Bürgerentscheid, wonach beide Häuser als städtische Eigenbetriebe erhalten werden sollten. Doch daran ist die Stadt nicht mehr gebunden. „Aber es war der Wille der Bürger, sie nicht zu privatisieren“, sagt die Sozialbürgermeisterin. „Daran halten wir uns.“

Ab 1. April tritt der neue medizinische Direktor Lutz Blase seinen Dienst an. Er kommt vom Klinikum Altenburger Land. Auch der angehende Pflegedirektor sei gefunden, müsse aber noch vom Stadtrat bestätigt werden. Im dritten Quartal soll die Klinikum-Leitung dann komplett sein.