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Aus für das Pinguin-Café im Zoo

Die beiden Betreiberinnen gehen in Rente. Das Gebäude soll schon in wenigen Monaten einem Neubau weichen.

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© Sven Ellger

Von Juliane Richter

Egal ob Eis, Kaffee, Makkaroni oder Bratwurst – das Pinguin-Café im Dresdner Zoo hat so manchen hungrigen Besuchermagen auf einem Rundgang versorgt. Doch die Zeit des Restaurants, das noch immer den typischen DDR-Charme ausstrahlt, ist abgelaufen. Die langjährigen Betreiberinnen Uta Voigt und Renate Hartung gehen in Rente.

Ende des Monats wollen sie ihren Betrieb einstellen. Von ihren Stammgästen haben sie sich bereits im Laufe der Saison verabschiedet. Über ihren Abschied wollen sie nicht sprechen. Sie verraten nur so viel: Auf den Ruhestand freuen sich beide. 1991 hatten sie den Gastronomiebetrieb am östlichsten Zipfel des Zoos übernommen. Wie Zoodirektor Karl-Heinz Ukena weiß, haben die beiden Frauen in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Ruhestand geliebäugelt, ihn aber lange hinausgezögert. Dass sie das Café nun zum Monatsende abschließen, bedeutet nicht nur das Ende ihres Wirkens im Zoo, sondern auch das Ende des Cafés selbst. Der Flachbau, der sich seit DDR-Zeiten kaum verändert hat, soll weichen.

„Das Pinguin-Café werden wir abreißen und neu bauen müssen. Geplant ist, es dann wieder zu verpachten“, sagt Zoodirektor Ukena. Dazu befinde er sich mit einem Interessenten gerade in den finalen Vertragsverhandlungen. Wann genau das Haus abgerissen wird, ist noch nicht klar. Ukena rechnet jedoch damit, dass es im kommenden Jahr eine provisorische Versorgung an diesem Ende des Zoos geben wird. Spätestens 2017 soll dann das neue Café eröffnen – geplant ist das Gebäude laut Ukena aber noch nicht.

Das alte Pinguin-Café war im Juli 1973 errichtet worden. 200 Plätze auf der Terrasse und knapp 50 weitere Plätze im Inneren standen den Besuchern von da an zur Verfügung. Seinen Namen hatte das kleine Restaurant schon damals wegen der benachbarten Anlage für die Pinguine erhalten, die erst drei Jahre zuvor eröffnet worden war. Wie aus einem Bericht der Sächsischen Zeitung vom Juni 1973 hervorgeht, leitete damals Gerhard Gröne den Betrieb, der bereits die Gaststätte am Zoo-Eingang, einen Eisstand, die Kioske und die „Limonaden-Feuerwehr“ betrieb. 15 Angestellte versorgten in den 70er-Jahren kulinarisch die Zoobesucher – an den Wochenenden waren das bis zu 12 000 Gäste.