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Aus der Prinzessin wird eine Königin

Laura Kirschner ist die 21. Sächsische Blütenkönigin. Die Jury hatte es nicht leicht. Die Konkurrenz ist stark.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Sornzig. Es ist wie im Märchen. Aus einer Prinzessin wird eine Königin. Dafür musste Laura Kirschner aber weder einen Frosch küssen, noch eine Erbse entdecken. Sie stellte sich mit weiteren zwei Bewerberinnen einer Jury aus 14 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.

Diese hatten keine einfache Entscheidung zu fällen. Denn die drei Anwärterinnen, zu denen neben Laura Kirschner auch Sarah Braun und Anna Dohrmann gehörten, waren echte Konkurrentinnen. Bewertet wurden bei einer öffentlichen Präsentation die Ausstrahlung, Rhetorik und das Outfit. Das Fachwissen zum Obstbau mussten die Bewerberinnen bei einem schriftlichen Wissenstest unter Beweis stellen.

Nach aufregenden Stunden – vor allem für die drei Kandidatinnen – teilten der Vorsitzende der Landesjury und Geschäftsführer der Klosterobst GmbH Sornzig Thomas Arnold sowie der Geschäftsführer des Landesverbandes „Sächsisches Obst“ Udo Jentzsch mit, dass die 25-jährige Studentin für internationale Wirtschaft Laura Kirschner die 21. Sächsische Blütenkönigin ist. Der Minister für Umwelt und Landwirtschaft Thomas Schmidt übernahm die Krönung.

Und weil die anderen Kandidatinnen ebenbürtig waren, wurden sie beide Blütenprinzessinnen. Und so gibt es drei königliche Hoheiten, die als Botschafterinnen des Sächsischen Obstanbaus unterwegs sein werden und mit ihrer Schönheit und ihrem Wissen weit über die sächsischen Grenzen hinaus die Produkte bekannt machen werden. „Die Königin und die Prinzessinnen erwartet eine anstrengende, aber interessante Zeit“, so Thomas Schmidt.

Das kennt Laura Kirschner schon. Denn sie war bis zur Wahl am Sonnabend ein Jahr lang Blütenprinzessin und hat bereits Erfahrungen als Botschafterin des in Sachsen angebauten Obstes gemacht. Das jedoch sei bei der Wahl weniger ausschlaggebend gewesen, so Laura Kirschner. Sie habe sich einer harten Konkurrenz stellen müssen. Die Aufregung dabei sei nicht weniger als vor einem Jahr gewesen.

„Ich wollte diese zweite Chance unbedingt, denn es hat mir schon unheimlichen Spaß gemacht, als Prinzessin bei vielen Anlässen dabei zu sein“, so Laura Kirschner. Sie kommt aus Zwenkau bei Leipzig und hat nach eigenen Angaben ein Herz für Obst. Der Opa habe ein kleines Apfelanbaugebiet in Thüringen. Und vom Vater bekam sie von klein auf gesagt, dass die Ernte besser schmecke, wenn man vorher gepflanzt habe, so die Studentin. Sie spricht Englisch, Französisch und Spanisch und verreist besonders gern ins Ausland.

Beruflich hat Anna Dohrmann viel mit Obst zu tun. Denn die 29-Jährige, die ihren Masterabschluss in Agrarwissenschaften hat, arbeitet bei der Bio-Obst GmbH in Baderitz, einer Tochtergesellschaft der Obstland AG Dürrweitzschen. Hier kümmert sie sich vor allem um die Beeren- und Haselnussprodukte. Nach ihrem Wohnsitz befragt, sagt sie einfach, sie komme aus dem schönen Obstland. Anna Dohrmann ist als ehemalige Leistungssportlerin oft mit dem Fahrrad unterwegs, reist gern und fotografiert.

„Wir sind nicht enttäuscht, die Wahl nicht gewonnen zu haben. Es ist schön, dass wir zwei Prinzessinnen sind und uns unterstützen können“, sind sich Anna Dohrmann und Sarah Braun einig.

Die Mügelnerin studiert Umweltmonitoring, besuchte die Stauchitzer Schule und tanzte einige Jahre in der Tanzgruppe des Clubs „Bad Habit“ in Noschkowitz.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Sächsisches Obst und Vorstand der Obstland AG, Gerd Kalbitz, nutze die Gelegenheit vor der Krönung, um über die Konsequenzen der Wetterunbilden, vor allem der Temperaturen unter null Grad, in den vergangenen Tagen zu sprechen. „Wie hoch die Schäden sind, kann ich noch nicht einschätzen. Wir müssen aber mit welchen rechnen. Regional wird das unterschiedlich sein“, so Gerd Kalbitz.

Es komme auf die nächsten 14 Tage an. In diesen müssten die Bienen die nicht erfrorenen Blüten finden. Dann werde noch eine ordentliche Temperatur benötigt, damit der Pollenschlauch wachse. „Wir brauchen für eine gute Ernte keine volle Blüte. Denn, dann würden wir lauter kleine Äpfel ernten. Und das ist nicht gewollt“, sagte Gerd Kalbitz.