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Aus der Kiesgrube soll ein Solarpark werden

Dazu plant ein Bischofswerdaer Ingenieur, eine Photovoltaik- Anlage bei Jerschwitz zu bauen. Seine Idee stellte er jetzt vor.

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© Ingenieurbüro Maus

Von Steffen Gerhardt

Jerschwitz. Dort, wo einst Kies und Sand zutage gefördert wurden, soll in Zukunft das Sonnenlicht eingefangen und zu Strom gemacht werden. So sehen es die Pläne von Matthias Maus vor. Am Montag stellte sie der Diplomingenieur im Gemeinderat Hohendubrau vor. Für den Inhaber des gleichnamigen Ingenieurbüros sind das aber erst einmal nur Ideen, deren Akzeptanz er in der Gemeinde prüfen möchte. „Mir ist wichtig, dass wir schon im Vorfeld miteinander sprechen und ich Ihre Fragen beantworten kann“, sagte der Sachverständige für Photovoltaik gegenüber den Räten und den anwesenden Jerschwitzer Bürgern. Die Jerschwitzer hörten sich das alles genau an – und hatten auch ihre Fragen.

Mit die wichtigste Frage war, ob das jährlich an der Kiesgrube stattfindende Hexenbrennen auch mit einer Photovoltaik- Anlage in der Nachbarschaft weiter möglich sei. Der Ingenieur sicherte zu, dass das Traditionsfeuer weiterhin lodern kann. „Wir werden den Zaun so setzen, dass er beiden Seiten gerecht wird“, sagte er.

Die Photovoltaik- Anlage soll auf einer Fläche von rund einem Hektar gebaut werden, die anschließend eingezäunt wird. Auf in den Boden eingerammte Metallgestelle werden kristalline Module in der Größe von jeweils einem mal 1,60 Meter montiert. Zusammen sollen sie, auf mehrere Reihen aufgeteilt, eine Leistung von 750 Kilowatt bringen, erklärt Matthias Maus. Er ist nicht nur der Planer und Bauherr dieser Anlage, sondern auch ihr Betreiber.

Dabei stehe er mit dieser Anlage erst am Anfang, versicherte der ausgebildete Elektroingenieur und Betriebswirt. Denn auf die Frage, wo der Strom eingespeist wird, konnte er keine Antwort geben. Fest steht für ihn, dass die Enso den Strom abnehmen wird. „Wo das sein wird, muss noch ausgehandelt werden“, sagte Maus zu der noch offenen Übergabestelle. Überhaupt stehe ihm das gesamte Antragsverfahren erst noch bevor. Da die Solaranlage im Außenbereich gebaut werden soll, macht sich ein Bebauungsplan für die Kiesgrube notwendig. Dem muss auch der Gemeinderat seine Zustimmung geben.

Auf die Frage, was für Vorteile die Anlage der Gemeinde bringen würde, sagte Maus, dass es die Gewerbeeinnahmen sind, die zur Hälfte der Kommune zukommen, auf deren Gebiet die Photovoltaik-Anlage steht. Er selbst hat schon mehrere dieser Anlagen geplant, gebaut und ist bei einigen auch ihr Betreiber, erzählt er. Seine Referenzobjekte stehen in Boxberg auf zwei ehemaligen Deponien, auf einer Konversionsfläche des ehemaligen Kraftwerkes in Hagenwerder und in Rietschen. Die 2010 übergebene Anlage ist mit ihren 2 200 Kilowatt die bisher größte Anlage, die Maus plante. Das Ingenieurbüro Maus wurde von ihm 1993 als Einzelunternehmen in Bischofswerda gegründet. Die Schwerpunkte sind Planung, Projektentwicklung und Betrieb von regenerativen Energieanlagen.