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Aus dem Teich auf den Tisch

Die Mitarbeiter der Neschwitzer Naturschutzstation haben am Sonntag ihre Fischernte verkauft – und noch einiges mehr.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Kleinholscha. Frischer geht es nicht: Die Fische kommen direkt aus dem Räucherofen, das Brot aus dem Frau-Holle-Backofen. Diese Köstlichkeiten lassen sich die Besucher des Herbstfestes auf dem Fischereihof Kleinholscha nicht entgehen. Schon vor dem angekündigten Verkaufsbeginn bilden sich am Sonntag lange Schlangen.

Alexander Lehmann ist Mitarbeiter der Fischereischule Königswartha. Auch mit dem Räuchern kennt er sich aus, denn er hat zu Hause einen Räucherofen. Die Karpfenteile und die Forellen werden ihm förmlich aus den Händen gerissen. Und Angelika Schröter, die Leiterin der Naturschutzstation Neschwitz, die das alljährliche Herbstfest organisiert, kommt mit dem Teig-Formen kaum hinterher. Sie freut sich sehr über den riesigen Zuspruch, den das Herbstfest findet. Bei dem Wetter sei das ja auch kein Wunder. Goldener kann der Herbst kaum sein. Sie sieht den großen Zulauf aber auch als Anerkennung für die Arbeit der Naturschutzstation und deren Öffnung für die Bevölkerung. Ausgangspunkt für das traditionelle Herbstfest sei ja die direkte Vermarktung der Fische aus den eigenen Teichen gewesen. Der Verkauf von weiteren in der Region erzeugten Produkten sei dann Stück für Stück hinzugekommen. Die Fischernte fiel in diesem Jahr trotz der heißen Witterung durchschnittlich aus, berichtet Angelika Schröter. Da der Wasserstand in den beiden von den Naturschützern bewirtschafteten Teichen – dem Litzenteich und dem Ziganteich – im Laufe des Sommers stetig zurückging, habe man die Fische zuletzt kaum noch gefüttert. Stattdessen wurde ihnen zusätzlichen Sauerstoff zur Verfügung gestellt. Überdurchschnittlich gut ist in diesem Jahr die Honigernte ausgefallen.

Ines Triebs, die Leiterin des Fischereihofes, freut sich ebenfalls über die vielen Besucher. Doch sie muss auch zugeben, dass man bei dem Zulauf doch an die Grenzen stößt und bestimmte Produkte auch mal ausverkauft sind. Die 15 Mitarbeiter der Naturschutzstation sowie weitere 25 Helfer, darunter viele ehemalige Mitarbeiter, tun jedenfalls ihr Bestes, um alle Besucher zufriedenzustellen. Am Ende des Tages werden rund 60 Brote aus dem Frau-Holle-Backofen über den Verkaufstisch gegangen sein. Bemerkenswert, denn der Ofen fasst jeweils nur zwölf Laibe.