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Aufwind für den Skate-Rundweg

Die Gemeinde Ottendorf nimmt das Projekt nun in die Hand und will es sogar um einen Skatepark erweitern.

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Von Nadine Steinmann

Gute Nachrichten für die Jugendlichen von Ottendorf-Okrilla: Die Gemeinde will in den kommenden Monaten alles in ihrer Macht stehende dafür tun, dass in der Großgemeinde endlich ein Paradies für Skater entsteht. Die dafür nötigen Beschlüsse hat der Gemeinderat am Montagabend gefasst.

Das Thema Skaterpark steht schon seit einigen Jahren zur Debatte. 2014 waren die Planungen eigentlich komplett fertig, der Park sollte direkt hinter dem Ottendorfer Jugendklub entstehen. Einzig der Segen des Gemeinderates fehlte damals – wurde den Jugendlichen damals allerdings nicht gegeben. Denn die ehrenamtlichen Politiker hatten Bedenken bezüglich des Standortes. Befürchteten, dass die Lärmbelästigung für die Anwohner einfach zu groß sei. Seitdem lag das Projekt mehr oder weniger auf Eis.

Eine Strecke von einem Kilometer

Über ein Jahr später entwickelten die Ottendorfer Ortsforscher eine Interessengruppe aus Jugendlichen, unter der Federführung von Jugendsozialpädagogin Antje Krieck eine neue, rasante Idee: Ein Skate-Rundweg. Dieser sollte auf einer Strecke von einem Kilometer im Ottendorfer Gewerbegebiet, rund um die Firma Sick Engineering, entstehen. Der Standort war ideal gewählt, denn hier gibt es keine Anwohner, die durch den Lärm der Rollen gestört werden können. Und auch der Gewerbeverein unterstützte die Idee der Jugendlichen, die mit verschiedenen Aktionen unter anderem Spenden sammelten und die Bürger von Ottendorf informierten. Selbst im Gemeinderat stellten die jungen Ottendorfer ihr Projekt vor, erhielten viel Zustimmung und Applaus. Sprich: Auch hier wurde erneut viel Herzblut in das Projekt hineingesteckt. Doch auch diese Idee musste – wie schon einst der Skatepark – Anfang des Jahres einen herben Rückschlag verkraften. Denn das Landratsamt Bautzen bewilligte die beim Dresdner Heidebogen beantragten Fördermittel der Ortsforscher und des Gewerbevereins nicht. Grund: Der Skate-Rundweg sollte auf Gemeindegebiet entstehen – und dort kann auch nur die Gemeinde bauen.

Doch an einer Zusammenarbeit mit der Gemeinde sollte das Projekt letztendlich nicht scheitern. Mehrere Gespräche führte Antje Krieck in den vergangenen Wochen mit den Mitarbeitern der Ottendorfer Verwaltung – und am Montagabend war das Herzensprojekt der Ortsforscher endlich Thema im Gemeinderat. Dabei hat die Verwaltung auch gleichzeitig vorgeschlagen, den Rundweg mit dem lang geplanten Skatepark zu verbinden, der mit verschiedenen Elementen in unmittelbarer Nähe des Rundweges entstehen soll. Kosten kommen dabei auf die klamme Kasse von Ottendorf-Okrilla nach ersten Schätzungen nicht zu. Denn vor einigen Jahren hat die Gemeinde mit der Stadtentwässerung Dresden eine Vereinbarung getroffen. Diese sieht im Groben eine finanzielle Unterstützung für Jugendprojekte vor. „Im Rahmen dieser Vereinbarung haben wir auch schon den Open-Air-Treff am Vereinshaus von Ottendorf-Okrilla realisiert“, erklärt Hauptamtsleiter Udo Rößler. 15 000 Euro dieser Spende sollen nun auch in den Skate-Rundweg und den Skatepark fließen. Außerdem möchte die Gemeinde erneut Fördermittel über den Dresdner Heidebogen beantragen. Zusätzlich stehen vom Förderverein der Oberschule weitere 3 000 Euro für das Skaterparadies zur Verfügung. „Die Kosten werden sicherlich nicht bei null bleiben, aber viel wird es nicht sein, was die Gemeinde zusteuern muss“, so Udo Rößler.

Warten auf die Fördermittel

Einen konkreten Zeitplan für das Projekt kann der Hauptamtsleiter allerdings noch nicht bekannt geben. Will sich auf Nachfrage der SZ auch auf keinerlei Zeitangaben festnageln lassen. Die Realisierung hänge einfach von der Bewilligung der Fördermittel durch das Bautzener Landratsamt ab. Fest steht allerdings: Sobald die Fördermittel da sind, soll zuerst der Rundweg im Gewerbegebiet entstehen, anschließend der dazugehörige Park. Und diesmal wird das Projekt auch tatkräftig vom Gemeinderat unterstützt. Sehr zur Freude von Bürgermeister Michael Langwald (parteilos), der am Montagabend betonte, dass man nach so vielen Jahren der Planung und Diskussionen gegenüber den Jugendlichen nun wirklich in der Bringpflicht steht. Kurzum: Das lang gewünschte Skaterparadies soll also tatsächlich kommen und damit das Leben für die Jugend in der Großgemeinde deutlich attraktiver machen.