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Aufräumen nach dem Waldbrand

Im Hochweitzschener Wald stand eine Fläche von 6 000 Quadratmetern in Flammen. Gut, dass es einen Hydranten gibt.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Großweitzschen. Am Montagmorgen hat sich Revierförster Ronald Köllner in aller Frühe noch einmal im Bereich des Hochweitzschener Waldes umgesehen, in dem es am Sonntag gebrannt hat. Er schätzt, dass der Bodenbrand sich auf einer Fläche von etwa 6 000 Quadratmetern ausgebreitet hatte – die Feuerwehrleute gingen am Sonntag von 1 000 Quadratmetern aus. Ob am Waldbestand ein Schaden entstanden ist, kann der Revierförster zum Zeitpunkt noch nicht sagen. „Ich gehe davon aus, dass die Bäume keinen Schaden genommen haben, da es sich um einen Laubbrand gehandelt hat“, so Ronald Köllner, Leiter des Forstreviers Klosterbuch/Thümmlitz.

65 Feuerwehrleute von drei Gemeindewehren waren im Einsatz.
65 Feuerwehrleute von drei Gemeindewehren waren im Einsatz. © André Braun
An der Kreuzeiche gibt es einen Hydranten, von dem das Löschwasser genommen werden konnte.
An der Kreuzeiche gibt es einen Hydranten, von dem das Löschwasser genommen werden konnte. © André Braun

Der Bestand müsste drei bis sechs Monate beobachtet werden, um eine konkrete Aussage und damit auch eine eventuelle Schadsenssumme zu nennen. „Wir müssen in solchen Fällen immer von fahrlässiger Brandstiftung ausgehen. Manchmal reicht schon eine Scherbe einer Flasche, die jemand weggeworfen hat, um das Laub zu entzünden. „Bei der Begehung habe ich keine Hinweise auf ein Lagerfeuer, Benzin oder einen anderen Brandbeschleuniger gefunden“, sagte Köllner. Der Hochweitzschener Wald gehört dem Land und wird vom Sachsenforst bewirtschaftet. Nicht nur der Revierförster war am Montagvormittag noch einmal vor Ort.

Auch Feuerwehrmann Alexander Haupt und Mitarbeiter des Bauhofes von Großweitzschen waren im Hochweitzschener Wald unterwegs, um die Schläuche der 800 Meter langen Schlauchstrecke vom Hydranten an der Kreuzeiche bis zur Brandfläche einzusammeln.

Am Sonntagnachmittag waren 65 Feuerwehrleute aus Großweitzschen, Hartha und Döbeln mit 15 Fahrzeugen im Einsatz. Sie wurden um 16.22 Uhr alarmiert. Zunächst wurde vermutet, dass ein Gebäude an der Hauptstraße zwischen Großweitzschen und Westewitz brennt. Dann entdeckten die Kameraden Rauch, der aus dem Waldgebiet von Westewitz stieg. Daraufhin wurden alle Feuerwehren, die im Einsatz waren, auf das Klinikgelände des Fachkrankenhaus Bethanien geordert. „Wegen der unklaren Lage haben wir die Polizei um Unterstützung gebeten, die einen Hubschrauber einsetzte“, sagte Matthias Haupt aus Mockritz, der den Einsatz vor Ort leitete. Die zentrale Koordinierung übernahm Andreas Riedel aus Döbeln.

Fast zeitgleich fanden die Feuerwehrleute, die mit Mannschaftstransportfahrzeugen den Hochweitzschener Wald absuchten, und die Besatzung des Hubschraubers den Brand. Mit dem Wasser aus den zwei Tanklöschfahrzeugen von Döbeln und Mockritz sowie aus dem Hydranten wurde das Feuer gelöscht. Zum Einsatz kamen neben fünf C-Strahlrohren mehrere Feuerpatschen, Spaten und Schaufeln. Zur Glutnestersuche wurde die Wärmebildkamera verwendet. Dort, wo es nötig war, erfolgte eine Restablöschung mit Schaum.

Gegen 19 Uhr war der Einsatz vor Ort beendet. Etwa um 20 Uhr meldeten sich die Wehren wieder einsatzbereit.

Zurzeit hat der Landkreis Mittelsachsen die Waldbrandstufe drei. Es wird von einer mittleren Gefährdung ausgegangen. Da es sehr lange nicht ausgiebig geregnet hat, ist es sehr trocken.

„Laut sächsischem Waldgesetz dürfen grundsätzlich brennende oder glimmende Gegenstände im Wald, sowie im Abstand von weniger als 100 Metern vom Wald entfernt, nicht weggeworfen werden“, sagte der Revierförster. Im Wald dürfe grundsätzlich nicht geraucht werden. Die Zufahrtswege zu Waldgebieten sind freizuhalten und nicht mit parkenden Fahrzeugen zu blockieren. Waldwege sind Rettungswege für Feuerwehren und Krankenfahrzeuge und dienen zudem als Wirtschaftswege für die Holzabfuhr.

Der Staatsbetrieb Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst stellen gemeinsam mit der Mais GmbH Leipzig das Risiko der täglichen Waldbrandgefährdung sowohl im Internet unter www.sachsenforst.de als auch über die seit letztem Jahr verfügbare App „Waldbrandgefahr Sachsen“ dar.