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Auf und ab in der Einkaufsstadt

Läden schließen, aber es öffnen auch neue. Manchmal dauert das allerdings länger, selbst in besten Lagen.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Am Niedermarkt macht ein Geschäft zu, „Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe“, steht auf großen Plakaten am „Fashion In“. Und das ist allgemein kein gutes Zeichen für das wirtschaftliche Fortkommen einer Stadt, wenn etablierte Geschäfte schließen. Aber in diesem Falle ist es nicht ganz so dramatisch. Der Laden ist einer von dreien der Firma Jeanswelt Faustmann, des „dienstältesten“ Modehändlers der Stadt. „Wir haben uns überlegt, ob wir drei Läden in Döbeln brauchen“, sagte Roland Faustmann. „Der Laden lief gut, aber wir müssen ihn nicht unbedingt aufrechterhalten.“

Faustmanns haben noch ein Geschäft am Obermarkt und eins an der Bäckerstraße. „Wir teilen die Marken auf diese beiden Läden auf“, so Roland Faustmann. Was mit zu der Entscheidung beigetragen habe, seien personelle Veränderungen. „Es ist heute sehr schwierig, gutes Personal zu finden“, so Faustmann. Seit 2013 hatten Faustmanns das Geschäft am Niedermarkt. Jetzt wird es im Juni geschlossen, mit dem Auszug will sich das Unternehmen aber noch ein paar Wochen Zeit lassen. Wie Roland Faustmann sagte, gebe es schon Interessenten für die Räumlichkeiten.

Der Handel sei derzeit großen Veränderungen unterworfen. „Man muss sehen, was man machen kann. Und in Döbeln gibt es viele Textilgeschäfte“, sagte Roland Faustmann. Allerdings stellt er auch klar: Döbeln ist die beste Einkaufsstadt im Dreieck zwischen den sächsischen Großstädten. Das Modehaus Faustmann hat auch Geschäfte in anderen Kleinstädten. Etwa in Freiberg, Meißen und Mittweida.

Am anderen Ende der Innenstadt, am Obermarkt, war es in den vergangenen beiden Jahren vermehrt zu Geschäftsschließungen gekommen. Aber auch in solchen Fällen heilt die Zeit die Wunden. Die wichtigsten Läden sind mittlerweile wieder vermietet. Im April war der „Handy Doc“ in den Eckladen im Alten Amtshaus eingezogen, der längere Zeit leer stand. „Wir haben uns einige Geschäfte angeschaut und passen hier gut rein“, sagte Inhaber Robin Ludwig. Der Handyladen war von Marktkauf in die Innenstadt umgezogen.

Im Sommer will auch ein neuer Mieter in den leerstehenden Laden von ehemals Samen Wagner einziehen. EP Schmalfuß, Händler für Heimelektronik, zieht von der Johannisstraße zum Obermarkt um.

An der Bäckerstraße, Döbelns bester Geschäftslage, stehen mittlerweile drei Geschäfte leer.

Vor einigen Wochen hatte der Geschenkeladen „Anjas Eck“ dicht gemacht. Schon länger steht der Laden von ehemals Intersport leer. „Es ist nicht so einfach, den richtigen Mieter zu finden“, sagte Klaus Hajek, dem das Haus gehört. Es habe schon Interessenten gegeben. „Aber es war nicht der Richtige dabei. Es sollte schon passen.“ Auch mit großen Ketten wie Deichmann sei er im Gespräch gewesen. „Aber die gehen lieber in die Großstädte“, so Hajek. Er sei gerade in Verhandlung wegen eines Verkaufs des Hauses. „Dann geht wieder Einzelhandel in den Laden. Das ist in meinem Sinne.“