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Auf Tour zu versteckten Kleinoden am Erzgebirgshang

Die Grüne Liga nimmt Wanderer mit auf eine anspruchsvolle Runde – zehn Kilometer, aber über 400 Höhenmeter bergauf.

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© Archiv. Heinz Wirrig

Osterzgebirge. Selbst wer das Osterzgebirge schon hoch und runter abgewandert ist und glaubt, alles zu kennen, für den gibt es noch den einen oder anderen Flecken zu entdecken. Davon ist Jens Weber von der Grünen Liga Osterzgebirge überzeugt. Und wen er jetzt neugierig gemacht hat, der kann sich dem Umweltverein an diesem Sonntag auf eine solche naturkundliche Wanderung anschließen. „Am steilen, bewaldeten Südabhang des Erzgebirges verstecken sich etliche solcher eher unbekannten Naturerlebnisorte“, weiß Jens Weber. Als Beispiel nennt er die Ruine der Geiersburg oberhalb von Uncin (Hohenstein). Die auf Tschechisch Kyšperk genannte Burganlage bewachte einst einen der Passwege über das Osterzgebirge, über den unter anderem Pilger aus der Lausitz zur Wallfahrtskirche Bohosudov (Mariaschein) wanderten. Noch heute lassen die Mauerreste auf dem Bergsporn im Buchenwald die einstige Bedeutung erahnen. Weiter am Bach, dem Uncinsky potok, talaufwärts, gelangt man zum Kotelni rybnik, dem Kesselteich. Das Gewässer füllt eine kesselartige Vertiefung, umgeben von steil aufragenden Berghängen. „Ein fast alpines Ambiente, zumindest im Vergleich zu den eher sanften Oberflächenformen auf der Nordseite des Erzgebirges“, so Weber. „Besonders eindrucksvoll wirkt dies, wenn im Herbst die Nachmittagssonne das rotbraune Buchenlaub und die gelben Nadeln der an den Hängen gepflanzten Lärchen anstrahlt. Der Kesselteich scheint wirklich in einer anderen Welt zu liegen.“ Dabei befindet sich das Mückentürmchen Luftlinie kaum einen Kilometer entfernt. Komari vizka, wie es im Tschechischen heißt, zählt zu den meistbesuchten Aussichtspunkten im Osterzgebirge. Von dort aus kann man über 2,3 Kilometer mit dem Sessellift zu Tale schweben über eine der einstmals bedeutendsten Bergbaulandschaften Mitteleuropas. Vermutlich nahm im 13. Jahrhundert hier der Zinnbergbau des Erzgebirges seinen Anfang. Die in diesem Jahr wahrscheinlich vorletzte naturkundliche Wanderung der Grünen Liga Osterzgebirge bietet die Möglichkeit, diese Landschaft zu erkunden. Treff ist 10.15 Uhr am Parkplatz unterhalb der Seilbahnstation von Bohosudov, dem Ortsteil von Krupka (Graupen). (SZ)

Anreise: Buslinie 360/398 ab Dipps 8.15 Uhr, ab Altenberg 8.45 Uhr nach Teplice, ab Teplice 9.35 Uhr mit dem Zug Richtung Usti/Decin, nach zwei Stationen 9.40 Uhr aussteigen. Der Bahnhof Bohosudov liegt etwas außerhalb, knapp 2 km zu Fuß bis zum Seilbahnparkplatz.