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Auf Malereien stolz sein

Dietmar Frauenstein aus Fischbach gestaltete einst die Gewölbe des Dresdner Ratskellers mit. Diese können bald wieder zu sehen sein.

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© Repro: SZ

Von Nadine Steinmann

Fischbach/Dresden. Einst war der Ratskeller die Adresse schlechthin in der Dresdner Innenstadt. Seit Jahren steht das damalige Restaurant im Rathaus aber leer. Nun sollen die riesigen Gewölberäume eine zweite Chance bekommen – vorerst aber nicht als Restaurant. Denn Kay Ullmann, Projektleiter im Dresdner Hochbauamt und zuständig für die Sanierung des Rathauses, sieht für den Ratskeller vorerst nur eine Perspektive als Veranstaltungsraum.

Ab November könnte der Ratskeller für Feierlichkeiten, Seminare oder ähnliches angemietet werden. Diese Neuigkeit freut besonders Dietmar Frauenstein aus der Arnsdorfer Ortschaft Fischbach. Denn vor 17 Jahren arbeitete er noch bei dem Dresdner Fachbetrieb Canaletto, der um die Jahrtausendwende die historische Wandbemalung im Ratskeller der Elbmetropole erneuerte. „Es ist sehr schön, dass der Ratskeller wieder eröffnet wird“, erzählt der Fischbacher Maler, der seit einigen Jahren das Rentenalter genießt. Doch noch heute erinnert er sich gern an den Auftrag im Ratskeller. „Rund ein halbes Jahr hatten wir die Baustelle dort. Auf die Malereien kann man wirklich stolz sein“, erzählt Dietmar Frauenstein. Und nun kann auch die Öffentlichkeit die besonderen Ausschmückungen an den Gewölbedecken des Ratskellers bald wieder bestaunen.

Zu DDR-Zeiten immer gut besucht

Im Ratskeller wurden seit 1910 Gäste bewirtet, der damals noch „Ratsweinkeller“ hieß. Bis zu 700 Besucher fanden hier Platz. Damals war es offenbar kein Problem, so viele Gäste anzulocken. Auch zu DDR-Zeiten, als am 1. März 1966 die HO-Gaststätte „Ratskeller“ im Rathaus öffnete, war noch jeder der 380 Plätze besetzt. Doch nach der politischen Wende ging es nicht mehr so gut weiter. Zunächst kamen noch ausreichend Besucher. Doch dann lief das Geschäft immer schleppender, der Betreiber musste Insolvenz anmelden. Die Stadt blieb 2003 auf 250 000 Euro an offenen Mietforderungen sitzen. Und auch danach lief es nicht besser. Es fand sich kein neuer Betreiber. 2017 soll ein Neuanfang für den Ratskeller sein. Kay Ullmann hofft auf viele Neugierige, die das Gewölbe für ihre Veranstaltungen nutzen wollen. „Dann ist der Ratskeller wieder in aller Munde. Der Schritt zum Restaurant könnte mit einem ausgewogenen Konzept und Mut beim Gastronomen dann auch noch klappen“, sagt der Projektleiter.