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Auf ein Wiedersehen

Ordnungsamtsleiter Bernd Meinel und Albrecht Bergmann vom Heimatverein sagen Tschüss. Aber nicht endgültig.

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© DA-Archiv/André Braun

Von Cathrin Reichelt

Waldheim. Nur kurze Zeit führt Bernd Meinels täglicher Weg noch ins Waldheimer Rathaus. Dann beginnt für den Ordnungsamtsleiter der Ruhestand. Die Stadträte haben ihn bereits während ihrer Sitzung am Donnerstagabend verabschiedet. Neben Blumen gab’s einen Essengutschein für den Waldheimer Ratskeller – in den die Stadträte auch gern mit eingeladen würden, meinte CDU-Fraktionschefin Kathrin Schneider mit einem Augenzwinkern.

Bernd Meinel, Ordnungsamtsleiter der Stadt Waldheim, verabschiedet sich in den Ruhestand.
Bernd Meinel, Ordnungsamtsleiter der Stadt Waldheim, verabschiedet sich in den Ruhestand. © Anja Seidel

„Er ist ein feiner Kerl. Aber, wenn du ein Anliegen hast, musst du viel Zeit mitbringen“ – so wurde Dieter Hentschel, Fraktionsvorsitzender der Linken, der Ordnungsamtsleiter beschrieben, bevor er ihn zum ersten Mal traf. Ja, Bernd Meinel erklärt immer sehr ausführlich. „Und er hat das Ordnungsamt zu dem gemacht, was es heute ist“, sagte Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). „Sein über lange Jahre erworbenes Wissen wird uns fehlen.“

Meinel ist studierter Diplomchemiker und hat von 1977 bis 1989 im VEB Orwo Wolfen gearbeitet. Von dort wechselte er als Umweltschutzbeauftragter in die Spindelfabrik Hartha, 1990 zum Abwasserzweckverband „Untere Zschopau“ und 2002 ins Waldheimer Ordnungsamt. Steffen Ernst bescheinigte ihm großen Sachverstand und Managementgefühl, deshalb habe Bernd Meinel schnell Verantwortung übertragen bekommen. Zum großen Teil sei es sein Verdienst, dass die Feuerwehren der Region so gut ausgestattet sind. Auch bei den Bürgern habe er sich Anerkennung erworben. „Sie wussten, dass ihre Anträge von ihm zur Zufriedenheit erledigt werden“, so der Bürgermeister.

Auch wenn jetzt ein Lebensabschnitt zu Ende gehe, beginne eine neue Lebensphase, meint Ernst. Er wünschte Meinel viel Zeit für sein Heim und seine Hobbys: „Und vielleicht sind Sie ja auch einmal in der Fankurve des Carl-Zeiss-Jena zu finden.“

Diesmal verkniff sich Bernd Meinel eine lange Rede, gab die Komplimente einfach zurück und bedankte sich für die „konstruktive, tolerante und von gegenseitiger Achtung geprägte Zusammenarbeit.“ Außerdem bot er Hilfe an, falls nach seinem Weggang doch noch die eine oder andere Frage auftaucht.

Heimatfreund engagiert sich weiter

Wie ein großer Abschied klang auch die Danksagung des Bürgermeisters an Albrecht Bergmann vom Heimatverein. Doch der 78-Jährige zieht sich nur teilweise zurück. Nachdem vor vier Jahren der Vorsitzende der IG Museum Hans-Peter Zacharias verstorben war, übernahm Bergmann diese Funktion. Allerdings unter einer Bedingung. „Ich wollte das nur so lange machen, bis jemand das Amt übernehmen kann, der 20 Jahre jünger ist“, erklärt Bergmann. Ein Jüngerer fand sich allerdings nicht gleich. Deshalb engagierte sich der Heimatfreund weiter als Vorsitzender der IG Museum mit der Option, die Funktion abzugeben, wenn das Waldheimer Kulturzentrum (WKZ) an der Gartenstraße schließt und bevor das neue Stadt- und Museumshaus am Niedermarkt öffnet. Seit dem 21. Mai ist das WKZ zu, und Albrecht Bergmann hat tatsächlich einen Nachfolger gefunden: Ingo Ließke.

Dieser kleine Rückzug von Albrecht Bergmann war für Bürgermeister Ernst Anlass, dem Heimatfreund insgesamt für sein ehreamtliches Engagement zu danken. Seit der Gründung des Heimatvereins habe er an dessen Entwicklung mitgewirkt. Im Museum habe er Veranstaltungen abgesichert, Sonderausstellungen mitgestaltet und unzählige Male auch an Wochenenden Besucher empfangen. „Sein umfangreiches Geschichtswissen und seine Heimatverbundenheit ist eine große Bereicherung für Waldheim“, so Ernst. Er freut sich über Bergmanns Zusage, die Stadtentwicklung und den Tourismus auch künftig zu unterstützen. Bergmann bestätigt: „Ich werde weiter Rathaus- und Napoleonführungen übernehmen, als Bürgermeister Selle unterwegs sein sowie beratend und helfend das Museum unterstützen.“