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Auf ein gutes Auge kommt es an

Beim Tag der offenen Tür im Oelerbau sind auch ehemalige GST-Mitglieder dabei. Schießen dürfen nicht nur sie.

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© Lars Halbauer

Von Helene Krause

Roßwein. Ein gutes Auge und eine ruhige Hand benötigt ein Sportschütze. Auch im Schützenverein Roßwein ist das so. Zum Tag der offenen Tür zeigen die Vereinsmitglieder ihr Domizil und gleich um mehrere Pokale darf geschossen werden.

Mit dabei sind die Vereinsmitglieder Sieglinde Kremer, Peter Staer und Jürgen Lantzsch. Die Drei kamen schon zu DDR-Zeiten durch die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) zum Sportschießen. Sieglinde Kremer ist mit 65 Jahren die älteste und die erfolgreichste Schützin. Regelmäßig war sie bei Deutschen Meisterschaften, bei Landes- und Bezirksmeisterschaften dabei. Dreimal wurde sie Deutscher Meisterin, darunter einmal mit der Mannschaft. Das Hobby Sportschießen betreibt sie seit 1965. Damals wurde sie von einem Trainer der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) angesprochen. Sie ging hin und blieb dabei. Ihre drei Töchter akzeptierten ihr Hobby. Die älteste Tochter war selbst im Schießsportverein. „Meine Kinder sind da sehr tolerant“, sagt Kremer. Sie freut sich schon auf die diesjährigen Deutschen Meisterschaften in München und hofft, dort wieder einen Sieg zu erringen.

Sportschütze Jürgen Lantzsch aus Haßlau lernte im Armaturenwerk Roßwein. Dort war die GST präsent. 1969 wurde er von einem Trainer angesprochen. „Ursprünglich ging es in der GST um militärischen Nahkampf und ums Sportschießen“, sagt er. „Seit 1977 war es dann nur noch eine Gesellschaft mit Sportschießen.“ In der NVA war Lantzsch Ausbilder. Er trainierte die Kinder der Offiziere im Schießen mit Pistole und Gewehr. Nach der Armeezeit hörte er mit dem Sport auf. Doch 1996 trat der heute 63-Jährige dem Schützenverein Roßwein bei. „Sportschießen ist mein Hobby“, sagt er. Auch etliche Preise bei Landesmeisterschaften hat er schon errungen. Sechsmal war er bei den Deutschen Meisterschaften dabei.

Peter Staer aus Roßwein fing 1973 mit dem Luftgewehrschießen an. Damals war er 14 Jahre alt und ging noch zur Schule, als er zur GST kam. Später absolvierte Staer eine Trainerausbildung. Auch die Ehefrau und die beiden Kinder begeisterte er für das Hobby.

Doch nicht nur die Schützen des Vereins dürfen zum Tag der offenen Tür im Vereinshaus schießen. Auch Gäste können es probieren. Es gibt ein KK-Schießen in verschiedenen Variationen für die Erwachsenen und für die Kinder und Jugendlichen ab zwölf bis 16 Jahre. Kinder unter zwölf Jahre können sich mit dem Lichtpunktgewehr ausprobieren. Das funktioniert mittels Laserstrahl. Für die Erst- bis Drittplatzierten gibt es Pokale und Preise. Auch ein Mannschaftspokal wird ausgelobt. Dafür müssen sich drei Leute finden, die als Mannschaft in drei verschiedenen Disziplinen antreten.

Geschossen wird entweder zehn Meter Luftgewehr oder Lichtpunkt, 25 Meter Kleinkaliberpistole oder 50 Meter Gewehr. Die Meter beziehen sich auf die Distanz zwischen Standlinie und Ziellinie. Doch nicht nur geschossen wird zum Tag der offenen Tür. In einer Ausstellung präsentieren die Vereinsmitglieder ihre Waffen. Wer möchte, kann in Abstimmung mit deren Besitzern einen Probeschuss abgeben. Siegerin sind bei den Kindern bis elf Jahre Emma Lantzsch aus Haßlau und bei den Jugendlichen bis 16 Jahre Damian Staroske ebenfalls aus Roßwein. Den Pokal der Erwachsenen erhielt Mandy Benedix aus Seifersdorf. Bei den Mannschaften der Erwachsenen gewann die Mannschaft Edith und Jürgen Hübsch, Bernd Höhne aus Roßwein.

Den Tag der offenen Tür veranstalten die Roßweiner Schützen, seit sie ihr Domizil, den Oelerbau, nach dem Hochwasser 2002 wieder hergerichtet haben, an jedem zweiten Sonnabend im August. Zu der Veranstaltung wollen die Roßweiner Schützen ihren Gästen den Schießsport nahe bringen und an diesem Tag auch dafür den Nachwuchs dafür begeistern.