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Auf die Rollen, fertig, los!

Der Skiroller-Bergsprint in Hermsdorf ist eine besondere Herausforderung. Wo der beste Platz zum Zuschauen ist.

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© Foto: privat

Von Anja Ehrhartsmann

Hermsdorf/ Erzgebirge. Eine 2 000 Meter lange Strecke mit 180 Metern Höhenunterschied – diese schweißtreibende Herausforderung steht den Skirollerläufern am kommenden Sonntag in Hermsdorf/Erzgebirge bevor. Als einer von acht Wettbewerben ist der sechste Skiroller-Bergsprint dieses Jahr vom sächsischen Skiverband zur Gesamtwertung des Rollski-Sachsen-Cups ausgewählt worden. Die sächsische Wettkampfserie für Rollskiläufer wird seit 2013 jedes Jahr ausgetragen und soll Rollski-Sportler aus dem Flachland und Skilangläufer aus den Bergen zusammenbringen.

„Der Bergsprint in Hermsdorf ist dieses Jahr der einzige Wettbewerb in der Serie, bei dem es auch den klassischen Berglauf gibt – die meisten werden in der Skatingtechnik ausgetragen“, sagt Toralf Richter, der die Wettbewerbe federführend für den sächsischen Skiverband mit aussucht. „Deshalb passt das ganz gut.“ Außerdem habe der Hermsdorfer Sportverein schon jahrelang Erfahrung darin gesammelt, was die Organisation einer solchen Sportveranstaltung angehe. „Im Osterzgebirge gibt es außerdem eine große Szene im Skiroller-Fahren.“ Deshalb sei es an der Zeit gewesen, dass auch dort ein Wettbewerb in die Wertung des Sachsen-Cups mit aufgenommen wurde.

Beim Sportverein Hermsdorf ist die Freude über diese Entscheidung groß. „Die Aufnahme in den Sachsen-Rollski-Cup ist für uns eine Anerkennung für eine anspruchsvolle Streckenauswahl, eine reibungslose Organisation und eine faire Wettkampfatmosphäre“, sagt Werner Orbanz, Vorsitzender des SV Hermsdorf. „Für unseren Verein ist das eine Ehre, aber auch eine große Herausforderung.“

Die Abteilung Ski des Vereins ist mit der Organisation betraut worden. „Wir rechnen mit circa 120 Wettkämpfern aus ganz Sachsen“, so Orbanz. Ralph Preußler, Leiter der Abteilung Ski, werde von einem Team unterstützt, das sich um die verschiedenen Bereiche wie Anmeldung, Start- und Zielgericht, Absperrung und Streckenabsicherung kümmert. Insgesamt werden am Sonntag etwa 20 Helfer im Einsatz sein, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen werden.

Die Teilnehmer starten ab 14.30 Uhr in unterschiedlichen Altersklassen an der Brücke am unteren Ortseingang zu Schönfeld auf der Verbindungsstraße nach Hermsdorf. Das Ziel ist auf dem höchsten Punkt kurz vor der Einmündung auf die Frauensteiner Straße. „Es ist ein ständiger Bergauflauf, 2 000 Meter mit 180 Metern Höhenunterschied, also Anstieg.“ Alle Altersklassen laufen dieselbe Strecke. „Die Straße wird in Abstimmung mit der Hermsdorfer Landwirtschaftsgesellschaft gesperrt. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Schönfeld und Hermsdorf sind dabei im Einsatz.“

Beim Wettbewerb mitmachen könne grundsätzlich jeder. Da Skiroller meist nur von Skiläufern genutzt werden, sei kaum mit anderen Startern zu rechnen, obwohl es vereinzelt auch Sommerspezialisten gebe, so Orbanz. Hauptsächlich Skilangläufer und Biathleten nutzten die Skiroller im Sommer, um möglichst ähnlich der Kernübung im Winter trainieren zu können.

Der Bergsprint in Hermsdorf findet bereits zum sechsten Mal statt. An die Anfänge erinnert sich Orbanz noch genau. „Unser Sportverein organisiert seit 13 Jahren ein Ortssportfest, den Hermsdorfer Sporttag, für alle Einwohner der Gemeinde. Ein Bestandteil ist das Bergzeitfahren, das mit Mountainbikes anfangs auf derselben Strecke veranstaltet wurde. Das brachte die Mitglieder der Abteilung Ski auf den Gedanken, diese Strecke auch mit Skirollern zu bewältigen.“ Im vergangenen Jahr gingen 90 Teilnehmer an den Start, so viele wie noch nie. Und es gab noch mehr Anlass zur Freude. „Den Streckenrekord erzielte der Hermsdorfer Biathlet Darius Lodl, der in der vergangenen Wintersaison in der Altersklasse 17 den Deutschlandpokal gewann, mit 8:50,20 Minuten“

Zuschauer haben die Möglichkeit, vor allem ab Mitte der Strecke spannende Rennverläufe zu beobachten. Parkmöglichkeiten gibt es am Sportplatz und auf dem Gelände des Reiseunternehmens Schelle.

Die Anmeldung zum Wettbewerb läuft bis Donnerstag, 17. August, per Telefon unter 0170 9432258 oder E-Mail. Die Nachmeldung ist bis 13 Uhr vor dem Start möglich. Kinder und Jugendliche zahlen zwei Euro Startgebühr, Erwachsene fünf Euro. Skiroller und Stöcke muss jeder Teilnehmer selbst mitbringen.