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Auf den Spuren des Seußlitzer Münzschatzes

Die Silberlinge aus dem 13. Jahrhundert wurden nie gezeigt – jetzt gibt es Replika.

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© Sebastian Schultz

Seußlitz. Er wurde noch nie öffentlich gezeigt, und es gibt bislang auch nur eine wissenschaftliche Veröffentlichung darüber. Trotzdem messen die sächsischen Archäologen dem Seußlitzer Münzschatz eine große historische Bedeutung zu. Der wurde beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit bereits im April 2015 beim Ausschachten einer Baugrube im nordwestlichen Bereich des historischen Friedhofes Seußlitz entdeckt. Damals wurde die Heizungsanlage für das Haus des Gastes erneuert und ein Flüssiggasbehälter eingebaut. In knapp einem Meter Tiefe fanden die Bauarbeiter dabei 18 Hohlpfennige aus Silber. „Das sind keine Münzen im eigentlichen Sinne“, erklärt die Sprecherin des Landesamtes für Archäologie Dr. Cornelia Rupp, „sie sehen eher aus wie kleine Schälchen.“ Brakteaten nennen das die Wissenschaftler, was übersetzt so viel wie dünnes Metallblech heißt. Das Besondere an dem Fund: Er wird auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert und kann mit einer konkreten Person in Verbindung gebracht werden. Auf einigen der jeweils etwa 3,5 Zentimeter großen Münzen ist nämlich der thronende Markgraf Heinrich der Erlauchte zu erkennen, sagt Cornelia Rupp. In jeder Hand hält er ein Schwert.

Die Hohlpfennige bestehen ähnlich dieser Münze aus dünnem Silber.
Die Hohlpfennige bestehen ähnlich dieser Münze aus dünnem Silber. © Sebastian Schultz

Denkmalstag in der Region Riesa

Strehla: Stöbern in alten Gerichtsakten In Strehla müsste es am Sonntag eigentlich eher Tag des offenen Archivs heißen, als Tag des offenen Denkmals. Strehla. Stöbern in alten Gerichtsakten: Denn in der Nixenstadt öffnet am Sonntag erstmals das neue Archiv, das sich ab sofort im Museum am Schlossplatz befindet. Am Sonntag ist es von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Vor Ort wird der einstige Stadtchronist Lothar Schlegel aus einem der ältesten Dokumente der mehr als 1 000 Jahre alten Stadt lesen – einem Gerichtsbuch aus dem 16. Jahrhundert. Zu sehen gibt es außerdem Bilder und Dokumente aus längst vergangenen Strehlaer Zeiten. (SZ)
Strehla: Stöbern in alten Gerichtsakten In Strehla müsste es am Sonntag eigentlich eher Tag des offenen Archivs heißen, als Tag des offenen Denkmals. Strehla. Stöbern in alten Gerichtsakten: Denn in der Nixenstadt öffnet am Sonntag erstmals das neue Archiv, das sich ab sofort im Museum am Schlossplatz befindet. Am Sonntag ist es von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Vor Ort wird der einstige Stadtchronist Lothar Schlegel aus einem der ältesten Dokumente der mehr als 1 000 Jahre alten Stadt lesen – einem Gerichtsbuch aus dem 16. Jahrhundert. Zu sehen gibt es außerdem Bilder und Dokumente aus längst vergangenen Strehlaer Zeiten. (SZ)
Zeithain: Tour durchs Gefangenenlager Die Berliner Bauarchäologin Bärbel Schulz führt Interessierte über das Gelände des einstigen Kriegsgefangenenlagers. Über 25 000 Menschen, zumeist Soldaten der Roten Armee, starben während des Zweiten Weltkrieges auf dem 66 Hektar großen Gelände an Unterernährung und Krankheiten. Bärbel Schulz zeigt bauliche Überreste des Lagers, die in den vergangenen 15 Jahren von internationalen Workcamps freigelegt worden sind. Der Rundgang ist zwei Kilometer lang. (SZ) Treff: 10 Uhr Parkplatz Bahnhof Jacobsthal.
Zeithain: Tour durchs Gefangenenlager Die Berliner Bauarchäologin Bärbel Schulz führt Interessierte über das Gelände des einstigen Kriegsgefangenenlagers. Über 25 000 Menschen, zumeist Soldaten der Roten Armee, starben während des Zweiten Weltkrieges auf dem 66 Hektar großen Gelände an Unterernährung und Krankheiten. Bärbel Schulz zeigt bauliche Überreste des Lagers, die in den vergangenen 15 Jahren von internationalen Workcamps freigelegt worden sind. Der Rundgang ist zwei Kilometer lang. (SZ) Treff: 10 Uhr Parkplatz Bahnhof Jacobsthal.
Jahnishausen: Essen wie vor 200 Jahren Die Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen lädt ab 13 Uhr kurz vor dem Sanierungsstart Mitte des Monats noch einmal ins Schloss ein. Es gibt Führungen, Musik und eine kulinarische Besonderheit: Die „Schlossretter“ sind auf das Rezept für eine „Charlotte des Pommes à la Jahnishausen“ gestoßen, die die Gäste auch kosten können. Passend dazu hält Kochbuchautor und Historiker Professor Dr. Josef Matzerath (TU Dresden) um 16 Uhr einen Vortrag über höfische Küchengenüsse im 19. Jahrhundert. Um 18 Uhr schließt das Tor. (SZ)
Jahnishausen: Essen wie vor 200 Jahren Die Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen lädt ab 13 Uhr kurz vor dem Sanierungsstart Mitte des Monats noch einmal ins Schloss ein. Es gibt Führungen, Musik und eine kulinarische Besonderheit: Die „Schlossretter“ sind auf das Rezept für eine „Charlotte des Pommes à la Jahnishausen“ gestoßen, die die Gäste auch kosten können. Passend dazu hält Kochbuchautor und Historiker Professor Dr. Josef Matzerath (TU Dresden) um 16 Uhr einen Vortrag über höfische Küchengenüsse im 19. Jahrhundert. Um 18 Uhr schließt das Tor. (SZ)
Torgau: Neues im Schloss Hartenfels Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich wird den Denkmaltag für Sachsen mit einem Festakt in Torgau eröffnen und dort zugleich den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis verleihen. Gleichzeitig wird auf Schloss Hartenfels erstmals die Ausstellung „Standfest. Bibelfest. Trinkfest. Johann Friedrich der Großmütige – der letzte Ernestiner-Kurfürst” gezeigt. Unter dessen Herrschaft erhielt Schloss Hartenfels sein heutiges Gesicht mit dem Großen Wendelstein, der Schlosskapelle und den Kurfürstlichen Gemächern mit dem Flaschenturm. (SZ) web www.torgau.eu
Torgau: Neues im Schloss Hartenfels Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich wird den Denkmaltag für Sachsen mit einem Festakt in Torgau eröffnen und dort zugleich den Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreis verleihen. Gleichzeitig wird auf Schloss Hartenfels erstmals die Ausstellung „Standfest. Bibelfest. Trinkfest. Johann Friedrich der Großmütige – der letzte Ernestiner-Kurfürst” gezeigt. Unter dessen Herrschaft erhielt Schloss Hartenfels sein heutiges Gesicht mit dem Großen Wendelstein, der Schlosskapelle und den Kurfürstlichen Gemächern mit dem Flaschenturm. (SZ) web www.torgau.eu
Hirschstein: Markttreiben im Schloss Im Schloss Hirschstein ist am Sonntag eine Menge los. Der Denkmalstag wird 10.15 Uhr eröffnet, im Anschluss beginnen die Schlossführungen. 11 Uhr wird traditionell der Weihnachtsmann geweckt, dass er bis zum Fest alle Geschenke fertig hat. 12 Uhr gibt es Blasmusik mit der Kapelle „Doubravanka“ und 17 Uhr den Abgesang. Neben vielen Händlern ist die Saftpresse am Start, und es werden die größten Tomaten, Kohlrabis, Zwiebeln, Zucchinis und Gurken bei der Aktion Grüner Daumen ausgezeichnet. Das „Budissiner Marktgesinde“ sorgt für mittelalterliches Flair. (SZ)
Hirschstein: Markttreiben im Schloss Im Schloss Hirschstein ist am Sonntag eine Menge los. Der Denkmalstag wird 10.15 Uhr eröffnet, im Anschluss beginnen die Schlossführungen. 11 Uhr wird traditionell der Weihnachtsmann geweckt, dass er bis zum Fest alle Geschenke fertig hat. 12 Uhr gibt es Blasmusik mit der Kapelle „Doubravanka“ und 17 Uhr den Abgesang. Neben vielen Händlern ist die Saftpresse am Start, und es werden die größten Tomaten, Kohlrabis, Zwiebeln, Zucchinis und Gurken bei der Aktion Grüner Daumen ausgezeichnet. Das „Budissiner Marktgesinde“ sorgt für mittelalterliches Flair. (SZ)
Oelsitz: Mächtig was los in der Mühle: „Prächtig ist unsere Mühle nicht gerade, aber mächtig viel zu tun gibt’s damit!“, sagt der Förderverein Oelsitz mit Blick auf das Motto des Denkmaltages „Macht und Pracht“. Am Sonntag bietet der Verein 10 bis 17 Uhr Führungen durch die Mühle Oelsitz und präsentiert dabei historische Technik. Es gibt die Ausstellungen „Spielereien mit Kamera und PC“ und „Kirchen und prächtige Gebäude der Umgebung“, aktiv werden können Besucher beim Förderverein Holz Kreativ Gestalten und in der Bäckerei Jung. Für Musik sorgt Peter Kettner, für Tinkturen das Kräuterweiblein. (SZ)
Oelsitz: Mächtig was los in der Mühle: „Prächtig ist unsere Mühle nicht gerade, aber mächtig viel zu tun gibt’s damit!“, sagt der Förderverein Oelsitz mit Blick auf das Motto des Denkmaltages „Macht und Pracht“. Am Sonntag bietet der Verein 10 bis 17 Uhr Führungen durch die Mühle Oelsitz und präsentiert dabei historische Technik. Es gibt die Ausstellungen „Spielereien mit Kamera und PC“ und „Kirchen und prächtige Gebäude der Umgebung“, aktiv werden können Besucher beim Förderverein Holz Kreativ Gestalten und in der Bäckerei Jung. Für Musik sorgt Peter Kettner, für Tinkturen das Kräuterweiblein. (SZ)

Heinrich der Erlauchte lebte etwa von 1215 bis 1288 und gilt als einer der herausragenden Vertreter des wettinischen Hauses im Mittelalter. Von 1255 bis 1268 nutzte er Seußlitz als Jagdresidenz, bevor er seinen Hof in Andenken an seine Frau Agnes zum Kloster des Klarissenordens bestimmte und 1272 die ersten Nonnen einzogen.

„Was man allerdings nicht weiß, ist, warum die Münzen dort lagen“, sagt Cornelia Rupp. Eine Grabbeigabe sei es nicht gewesen. Die Experten vermuten allerdings, dass das Silber einst in einem Stoffsäckchen aufbewahrt wurde, was sich im Laufe der Jahrhunderte aufgelöst hat. Aktuell wird der Seußlitzer Schatz im Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt. Er kann zwar öffentlich nicht besichtigt werden, aber es wurden drei Replika angefertigt. Die werden am Sonntag erstmals vom Kulturkreis Seußlitz gezeigt. Gleichzeitig wird eine Stele am Fundort eingeweiht. (SZ/ste)

Wein, Musik und Spaziergänge zum Denkmalstag

Diesbar-Seußlitz: 11Uhr Führung „Die mächtige Familie von Pistorius in Seußlitz“; 13Uhr Führung zum Gelehrten Simon Pistorius; 15Uhr Familienführung „Prächtiges in Stein – in der Schlosskirche Seußlitz“; 17Uhr Spaziergang mit Weingenuss im Schlosspark Seußlitz, Treffpunkt ist jeweils im Kirchhof links hinter dem Schloss.

Oschatz: 10UhrEröffnung mit dem Konzert des Männerchores „Hans Sachs“ im Oschatzer Wasserturm; 10Uhr Gottesdienst auf der Orgelempore in der St.-Aegidien-Kirche; 10 bis 17Uhr Führungen Oschatzer Wasserturm; 11 bis 17UhrBesichtigungen in historischer Türmerwohnung; 12 bis 17UhrBesichtigung St.-Aegidien-Kirche; 13 bis 17UhrSchwarzer Sack – Mittelalterliches Gefängnis Altoschatzer Straße; 13 bis 16Uhr Führungen Rathaus; 13 bis 17UhrBesichtigung Vogtshaus am Kirchplatz1; 13 bis 18Uhr Führungen Schloss Leuben – 14Uhr Versteigerung Kunstwerk; 13.30 bis 17UhrStadt- und Waagenmuseum mit Dauer- und Sonderausstellung – 14.30Uhr Führung durch die Sonderausstellung zum Ulanen-Regiment und Öffnung der sonst verschlossenen Arrestzellen; 14 bis 17UhrBesichtigung Klosterkirche; 15 bis 17UhrUlanenkapelle (Kirchplatz) mit der Ausstellung zur Geschichte der Kantorei.

Riesa: 9 bis 17Uhr Besichtigungen Kirche Gröba; 13 bis 17Uhr Führungen Schloss Jahnishausen – 15Uhr Kammermusik des Barock, 15Uhr Vorlesen und Basteleien für Kinder; 13 bis 17Uhr Besichtigungen Klosterkirche und Trinitatiskirche Riesa.

Stauchitz: 10 bis 13Uhr Stöberzeit im Rittergut Staucha mit Fotoausstellung und Führungen, in der Heimatstube, in der Peter-Sodann-Bibliothek und im Hoftheater; 10Uhr Erntedank-Gottesdienst in der Johanneskirche – Besichtigungen 13 bis 17Uhr; 13 bis 16Uhr Besichtigungen Schlosskapelle in Seerhausen.

Zabeltitz: Ausstellung und Café im Palais; 15Uhr Barockgarten-Führung – Treff ist am Palais; 15 und 16Uhr Führungen im Bauernmuseum.

Zeithain: 10 bis 16Uhr Dauerausstellung Gedenkstätte Ehrenhain; 14Uhr Führung durch das Alte Lager – Treff Eingang EVGZ-Gelände an der Abendrothstraße; 15Uhr Konzert des Spielmannszuges Nünchritz im Schlosshof Promnitz – 10 bis 18Uhr Schlossführungen.

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Zur Ehren des Münzschatzes wird am Tag des offenen Denkmals, 10. September, 10 Uhr eine Stele auf dem historischen Seußlitzer Friedhof eingeweiht.