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Auf dem Sprung nach Las Vegas

Lisa Ohrnberger aus Weixdorf stellte sich bei einem bekannten Theater vor. Jetzt hat sie nur noch ein Ziel vor Augen.

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© Eric Muench

Von Thomas Drendel

Schlagzeilen waren von Lisa Ohrnberger bereits zu lesen: „Tänzerin verdreht Hollywood-Star den Kopf“ oder „Dresdnerin mit Ralf Möller liiert“ lauteten die vor gut einem Jahr. Damals waren Gerüchte laut geworden, dass sie etwas mit dem bekannten Schauspieler hatte. Der Hüne war unter anderem durch eine Rolle im Blockbuster „Gladiator“ berühmt geworden. Es gab gemeinsame Fotos und angeblich regelmäßige Treffen in Dresden und in Hamburg. Kennengelernt haben sich die beiden bei einer Eröffnungsparty eines Zigarrenateliers.

Auf dieser Bekanntheit will sich die junge Frau aber nicht ausruhen. Ihr ist es jetzt wichtig, Schlagzeilen mit künstlerischen Erfolgen zu machen. Ihrem Traum ist sie dabei offenbar schon sehr nahe gekommen. Vor wenigen Tagen kehrte die 23-Jährige aus Las Vegas zurück. „Ich war für drei Wochen dort und habe in einem großen Travestie-Theater vorgespielt, in Frank Marino’s Divas Las Vegas, eine der ersten Adressen in der Stadt“, erzählt die Weixdorferin.

Allein in die USA geflogen

Sie verschweigt auch nicht, dass der Weg dorthin schwer war. „Ich bin allein nach Amerika geflogen. Ein Hotel hatte ich zwar gebucht aber alles andere war völlig offen. Ich kannte Las Vegas auch nicht. Alles bezahlte ich aus der eigenen Tasche.“

In der Stadt war dann Klingelputzen statt Sightseeing angesagt. „Bis ich den Vorspieltermin hatte, dauerte es einige Zeit. Immer wieder rief ich an, mehrmals war ich im Theater. Offenbar überzeugte sie dann mein Argument, dass ich extra aus Deutschland gekommen bin und nur drei Wochen in den USA bin.“

Tanzen wie Michael Jackson

Vor den kritischen Augen der Theaterleute führte sie dann auf, was sie am Besten konnte: Tanzen wie Michael Jackson. „Ich war aufgeregt, aber diese Nummer habe ich ja schon oft aufgeführt und es lief auch im Marino’s sehr gut.“ Am Ende gab es viel Beifall und viel Lob aber keine feste Zusage. „Dass ich da mit einem Vertrag wieder rausgehe, habe ich auch nicht erwartet“, sagt Lisa Ohrnberger. Jetzt hieß es für die junge Frau erst einmal warten, jetzt war Zeit, sich die Stadt anzusehen. „Ich war fasziniert, Las Vegas ist großartiger, als ich mir das vorgestellt hatte. Am Strip, der Hauptstraße, reiht sich ein großartiges Theater an das nächste. Es gibt viele Hotels. Die Stadt hat eine wunderbare Atmosphäre, die Menschen sind freundlich und gut gelaunt. Hier kann man auch wirklich anziehen was einem gefällt, keiner guckt komisch.“

Die Entscheidung allein zu fliegen, stellte sich als ideal heraus. „Dadurch habe ich viele Menschen kennengelernt. Wenn man zu zweit fährt oder in einer Gruppe, dann kapselt man sich doch mehr ab.“ In dieser Zeit traf sie einen Deutschen, mit dem sie auch abseits der Glitzerstraßen unterwegs war. „Er zeigte mir Ecken, an die sonst kein Tourist kommt. Teilweise sind die sehr schrecklich“, sagt sie. Beispielsweise habe sie nicht mit so vielen Obdachlosen gerechnet. Einmal gab es sogar eine brenzliche Situation. „Touristen sind für manche potenzielle Opfer. Sie versuchen mit den verschiedensten Tricks, ihnen etwas abzuluchsen. Bei mir haben sie es auch versucht. Zum Glück ist nichts passiert.“ Eine schönere Stadt kann sie sich trotz dieser Erfahrung nicht vorstellen. Die drei Wochen waren schnell vorbei. Der Abflug rückte näher. Der Anruf aus Frank Marino’s Divas aber blieb aus. Enttäuscht klingt die Weixdorferin dennoch nicht. Die drei Wochen waren das Beste, was mir in den letzten Jahren passiert ist. „Vielleicht war mein Aufenthalt zu kurz für den Rückruf. Vergeblich war er auf keinen Fall. Ich habe in den drei Wochen viel gelernt, die Stadt hat meinen Horizont erweitert und ich habe mein Ziel noch fester vor Augen: In Las Vegas zu arbeiten und zu leben“. Wieder zurück in Deutschland war eine ihrer ersten Aktionen, den nächsten Flug in die USA zu buchen. „Ich fliege im Januar wieder hin. Dann werden auch die neuen Shows zusammengestellt und die Künstler gecastet. Da rechne ich mir gute Chancen aus.“