Meißen. „Als ich 2006 hierherkam, gab es etwa 9 900 Übernachtungen pro Jahr. Dieses Jahr werden wir wahrscheinlich das erste Mal 13 000 Übernachtungen schaffen.“ Das erklärte der Direktor der Evangelischen Akademie Meißen, Johannes Bilz, gegen über der Wochenzeitung für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsen „Der Sonntag.“ Jährlich finden in der Akademie auf dem Meißener Burgberg zwischen 66 und 80 Veranstaltungen statt, die von insgesamt etwa 3300 Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet besucht werden. Dafür stehen elf Tagungsräume zur Verfügung, für die Teilnehmer sind 68 Zimmer mit 92 Betten vorhanden.
Auf die Frage, ob die Meißener Akademie zu weit von den Zentren der aktuellen Diskussion entfernt liegt, antwortete Bilz: „Teilweise ja. Die Leute finden hier einen wunderbaren Ort vor, der auch ein geistliches Zentrum der Landeskirche ist. Künftig aber müssen wir mehr zu Menschen gehen, die wir neu gewinnen wollen. Meißen bleibt unser Hauptstandort. Wir bilden Achsen aus. Eine nach Leipzig, wo wir verstärkt Veranstaltungen anbieten. Und eine nach Dresden. Kontakte haben wir auch nach Freiberg in die Domgemeinde und die TU Bergakademie. Wir sind auf dem Weg, fast die Hälfte unserer Veranstaltungen außerhalb anzubieten.“
Um besser auf die aktuellen Ereignisse in der Gesellschaft reagieren zu können, will Bilz den neuen Studienbereich „Demokratischer Kultur, Wirtschaft und Soziales“ einrichten. „Ich würde die Stelle gern bis Ende dieses Jahres besetzen“, erklärte der Direktor. Derzeit gibt es an der Akademie die Studienbereiche Religion, Jugend und Kultur. Derzeit wird die Arbeit der Meißener Akademie von der Landeskirche mit 43 Prozent der Kosten unterstützt. Bilz: „Die wirtschaftliche Seite müssen wir bei allen Veranstaltungen bedenken und auch Drittmittel einwerben.“ Derzeit sind 30 fest angestellte Mitarbeiter im Studienbereich und Tagungshausbetrieb beschäftigt.
Die evangelische Akademie Meißen wurde 1949 im Haus auf dem Jüdenberg gegründet, seit 1992 befindet sie sich auf dem Klosterhof St. Afra und im Burglehnhaus, Freiheit 2. Seit 1999 beherbergt sie auch das Pastoralkolleg, seit 2006 außerdem auch die Ehrenamtsakademie auf ihrem Gelände. (SZ/ul)