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Auch die Nachbarn fordern schnellen B-169-Ausbau

Nicht nur Riesa drängt auf eine bessere Autobahn-Anbindung. Die Region Elbe-Elster braucht sie ebenfalls.

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© Symbolfoto/dpa

Von Frank Claus

Elsterwerda/Riesa. Die sächsischen Befürworter des Bundesstraßen-Ausbaus bekommen Rückendeckung aus der Region Elbe-Elster. Denn die Brandenburger plagen die gleichen Probleme: Auch um den geplanten Ausbau der B 169 zwischen der Autobahnauffahrt Ruhland und Elsterwerda kämpft die Region seit geraumer Zeit. Elsterwerdas Bürgermeister Dieter Herrchen (parteilos): „Wir ringen seit mehr als 20 Jahren im Verbund mit den Anrainerkommunen und den Unternehmen um die Umsetzung des Bundesverkehrswegeplanes und den Ausbau der B 169. Wenn wir von der Anbindung der B 169 an Autobahnen sprechen, dann ist Ruhland in gleichem Atemzug zu nennen wie Döbeln und Hainichen. Das ist die Trasse, auf welcher der Straßen-Güterverkehr vorrangig bewegt wird. Die B 169 ist ein brandenburgisch-sächsisches Gemeinschaftsvorhaben. Deshalb erfährt jede diesbezügliche und zielorientierte Bestrebung die vollste Unterstützung der Stadt Elsterwerda.“

Gerd Widule, Geschäftsführer der Reiss Büromöbel GmbH in Bad Liebenwerda, sagt: „Der Ausbau ist für uns enorm wichtig. 110 bis 120 Lkw verlassen wöchentlich unseren Betrieb, wir verladen 2 000 Kubikmeter Möbel pro Woche. Die Logistikkosten – dazu gehört auch die Zeit, die die Lkw auf der Straße liegen – schlagen eins zu eins auf das Betriebsergebnis durch.“

Umsatz hängt an der Straße

Der Büromöbelchef sieht noch einen anderen Aspekt: „Schnelle Verbindungen sind wichtig, um gute Fach- und Führungskräfte an uns zu binden. Wir haben gerade wieder einen geeigneten Kandidaten aus Chemnitz. Der zögert, weil er die Fahrtzeit nach Bad Liebenwerda sieht.“

Uwe Bucken, Werkleiter der ODW Frischprodukte GmbH in Elsterwerda: „Der Ausbau der B 169/B 101 ist für uns seit der Übernahme im Jahr 2010 ein permanentes Thema. Die verkehrstechnische Anbindung ist und bleibt auch in der Zukunft ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens. Die Entfernungen zu den nächstgelegenen Autobahnen etwa 30 Kilometer in Richtung Norden (Ruhland) und etwa 60 Kilometer in Richtung Süden (Döbeln) lassen ein zügiges Erreichen der Autobahnen nicht zu und stellen eine erhebliche Beeinträchtigung unseres Güterverkehrs dar.“

Hartmut Keil, Cheflogistiker der Mineralquellen GmbH Bad Liebenwerda: „Der Ausbau der B 169, an der viele unserer Stammkunden liegen, ist sehr wichtig, da wir etwa 30 Prozent unseres Absatzes in Sachsen erzielen.“ (LR)