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Auch bei Trickbetrug die 110 wählen

Nach einem Diebstahl auf dem Kaufland-Parkplatz trauten sich die Betroffenen nicht, den Notruf abzusetzen. Es gibt Alternativen.

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© Symbolbild/Claudia Hübschmann

Waldheim/Chemnitz. Einem Ehepaar sind kürzlich auf dem Kaufland-Parkplatz in Waldheim 50 Euro gestohlen worden. Es wollte nur hilfsbereit sein, fiel allerdings vermutlich auf einen Trickbetrüger rein. Ein Mann, der nur gebrochen Deutsch sprach, vermutlich ein Rumäne, habe das ältere Ehepaar angesprochen und darum gebeten, ein 50-Cent-Stück „kleinzumachen“. Angezeigt hatten sie den Vorfall der Polizei nicht. Auch Recherchen nach ähnlich gelagerten Fällen hätten kein Ergebnis gebracht, sagte Jana Kindt, Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz, auf DA-Nachfrage.

Die Betroffenen* hatten geschildert, dass sie sich nicht getraut hätten, die 110 zu wählen. Der Vorfall habe dies aus ihrer Sicht nicht gerechtfertigt. „Der Polizeiposten in Waldheim war an diesem Tag nicht besetzt, sodass wir auch nicht wussten, wie wir uns verhalten sollten“, sagte der Mann.

Die Erste Polizeihauptkommissarin kann das Zögern der Betroffenen zwar verstehen, hält den Denkansatz aber für falsch. „Es reißt einem niemand den Kopf ab, wenn man auch in solch einem Fall den Notruf wählt“, sagte Jana Kindt. Es wäre sogar hilfreich, um die Chancen zu erhöhen, den vermeintlichen Betrüger im Zuge einer sogenannten Tatortbereichsfahndung zu stellen. „Möglich ist eine Anzeige auch über die Online-Wache der Polizei“, ergänzte sie. Dabei handelt es sich um ein Formular, das auszufüllen ist. „Wir empfehlen gern die Internetseite www.polizei-beratung.de. Auf dieser finden Bürger Hinweise und Tipps zu verschiedenen Deliktbereichen“, ergänzte sie. (DA/sol)

*Die Namen sind der Redaktion bekannt.