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Attraktivität Dresdens leidet

Als neue Heimat kommt die Stadt nur wenigen Deutschen in den Sinn. Leipzigs Ruf ist schlechter.

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© Robert Michael

Dresden hat einen Imageverlust erlitten. Zu diesem Schluss kommen die Meinungsforscher des Instituts YouGov nach einer repräsentativen Befragung von 1 355 Menschen. Demnach würden nur vier Prozent der Befragten gern in Dresden leben. Vor drei Jahren waren es noch sechs Prozent. Damit rutscht die Landeshauptstadt von Rang vier auf fünf und landet somit direkt hinter den deutschen Millionenstädten Hamburg, München, Berlin und Köln. Leipzig schafft es auf Platz acht.

Bei der Frage, in welcher Großstadt die Teilnehmer am wenigsten wohnen wöllten, habe Dresden als „Heimatstadt von Pegida“ große Veränderungen verzeichnet, schlussfolgert YouGov. Neun Prozent würden die Stadt meiden (Rang drei), 2013 waren es noch fünf Prozent. Vor allem in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen habe Dresden an Attraktivität verloren. Hier würden sich zwölf Prozent gegen „Elbflorenz“ entscheiden, wenn sie zwischen den 14 größten deutschen Städten die Wahl hätten.

„Die Tatsache, dass sich die Pegida-Bewegung unserer Stadt als Bühne bemächtigt hat, hat uns auch bei Studierenden Sympathien gekostet“, sagt Bettina Bunge, die Geschäftsführerin der Dresden Marketinggesellschaft. Allerdings würden verschiedene Aspekte einen Einfluss auf die Entscheidung haben, nach Dresden zu ziehen. Die guten Studienbedingungen, wozu auch moderate Mieten und Lebenshaltungskosten gehören, seien für die jungen Menschen mit 40 Prozent das wichtigste Auswahlkriterium.

Das habe die erst kürzlich veröffentlichte Markenanalyse gezeigt, für die auch Studenten befragt wurden. Eine Relevanz von zehn Prozent hätte der Baustein „funktionierende soziale Infrastruktur“. An der Spitze der unattraktivsten Städte liegen Berlin und Leipzig. Von YouGov befragt wurden die Teilnehmer zwischen dem 29. Januar und dem 2. Februar. Die Marketinggesellschaft ließ ihre Daten zwischen Mai und August 2015 erheben. „Ein positives Image aufzubauen und zu halten ist ein kontinuierlicher, langfristiger Prozess“, so Bunge. (SZ/sr)