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Attacken-Opfer aus Klinik entlassen

Inzwischen gibt es Vorwürfe, dass die Geschädigten vor der Asylunterkunft gepöbelt hätten.

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© Archiv/Sebastian Schultz

Gröditz. Die beiden Fußballer, die in der Nacht zum Sonntag von 20 Unbekannten nahe der Gröditzer Asylunterkunft angegriffen und dabei schwer verletzt wurden, sind inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Das teilte der SV Frauenhain mit, dem die beiden angehören.

Der Vorfall sorgt indes weiter für Diskussionen. Nach wie vor ist jedoch unklar, was sich vor der Gewaltattacke, die laut Augenzeugen von Asylbewerbern verübt wurde, abspielte. Mehrere Medien berichten, dass der Attacke Provokationen gegen Bewohner der Asylunterkunft vorangegangen waren. Dem MDR sagte Polizeisprecher Thomas Geithner, Zeugen hätten die beiden alkoholisierten Fußballer und eine dritte Person vor dem Wohnblock gesehen, wie diese vor dem Übergriff lautstark provoziert haben. Anderthalb Stunden soll das so gegangen sein, zitiert die Leipziger Volkszeitung eine Mitarbeiterin der Diakonie, die die Flüchtlinge betreut.

Facebook-Mitteilung gelöscht

Die beiden Fußballer waren für eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen nicht zu erreichen. Von einer Diakonie-Betreuerin der Gröditzer Asyl-Unterkunft hieß es am Mittwoch auf SZ-Nachfrage, von den Pöbeleien am frühen Sonntagmorgen habe sie gehört. Bewohner hätten ihr auch berichtet, dass von außen gegen die Haustür getreten worden sei. Dass die Pöbeleien anderthalb Stunden angedauert hätten, könne sie aber nicht bestätigen. „Aber es schaut auch niemand genau auf die Uhr.“

Eine für Mittwoch angesetzte Versammlung in der Asylunterkunft zu dem Ereignis am Wochenende sei auf nächste Woche verschoben worden, so die Mitarbeiterin. Gründe nannte sie nicht. In der Unterkunft gehe es ruhig und normal zu.

Bürgermeister Jochen Reinicke (parteilos) mahnte, die Ermittlungen der Kripo abzuwarten. Auch der SV Frauenhain ruft dazu auf seiner Facebook-Seite auf. Die Mitteilung, mit der der Verein die Attacke gegen die zwei Spieler am Montag öffentlich gemacht hatte, ist inzwischen gelöscht. Den Ermittlungen solle nichts im Wege stehen, so der Verein. „Des Weiteren wollen wir vorschnelle Urteile und Anschuldigungen welcher Art auch immer vermeiden.“ (ewe)