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Attacke auf Jugendlichen in Kamenz?

Ein 17-Jähriger soll am Bahnhof von Unbekannten verletzt worden sein. Bisher gibt es keine Zeugen. Die Kripo ermittelt.

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© René Plaul

Von Sebastian Frey

Kamenz. Es klingt wie in einem Krimi: Gerüchte in Kamenz sprechen von bis zu fünf Vermummten, die im Bereich des Bahnhofsgeländes aufgetaucht seien. Dort war offenbar ein Berufsschüler unterwegs, der mit dem Zug Richtung Dresden fahren wollte, so wird berichtet. Der Schüler sei von den Angreifern mit Säure verletzt worden. Das soll in den frühen Morgenstunden des Montags passiert sein. Dass erst am Dienstagnachmittag darüber informiert wurde, begründet die Polizei mit den umfangreichen Ermittlungsarbeiten. Die Situation sei noch völlig ungeklärt. Die Kriminalpolizei ermittle in alle Richtungen, heißt es. Immerhin wird auch die Verletzung des jungen Mannes bestätigt. Von Maskierten oder gar Säureattacken ist allerdings nicht die Rede: Die Polizei ermittle zu einem Vorfall, der sich am Montagmorgen im näheren Umfeld des Kamenzer Bahnhofs ereignet haben soll. Ein 17-Jähriger wurde dort eigenen Angaben zufolge gegen 5 Uhr von mehreren Personen angegriffen und verletzt. Im Anschluss sei der Kamenzer Jugendliche nach Hause gegangen. Erst von dort habe dann die Mutter des 17-Jährigen den Rettungsdienst und die Polizei verständigt. Ein Rettungshubschrauber brachte den Jugendlichen wegen starker Haut- und Augenreizungen ins Krankenhaus. In eine Spezialklinik nach Leipzig, wie die Rettungsleitstelle in Hoyerswerda bestätigt.

Unklarheiten in der Aussage

Wegen der medizinischen Behandlung sei nach Informationen der Polizei eine ausführlichere Vernehmung des 17-Jährigen weder am Montag noch am Dienstag möglich gewesen. Unklarheiten in der Darstellung des Jugendlichen konnten noch nicht geklärt werden. So ist auch der Hintergrund für die beschriebene Auseinandersetzung noch völlig unklar. Eine genaue Beschreibung der Angreifer liege derzeit ebenfalls nicht vor. Nach den Angaben des 17-Jährigen soll es sich augenscheinlich nicht um Deutsche gehandelt haben, wobei dessen erste Beschreibungen widersprüchlich seien.

Die Polizei habe jedenfalls sofort reagiert und sei mit einem großen Kräfteaufgebot, unter anderem mit Diensthunden und der Kriminaltechnik, im Einsatz gewesen. „Trotz intensiver Fahndung, konnten bislang keine Tatverdächtigen bekannt gemacht werden“, sagt Pressesprecher Tobias Sprunk von der Polizeidirektion in Görlitz. „Die Ermittlungen dauern an und werden von der Kriminalpolizei mit Hochdruck geführt“, so Sprunk. Bislang seien auch noch keine weiteren Zeugen zum Geschehen bekannt. Auch Gewerbetreibende im Bereich des Bahnhofs haben das Geschehen nicht bemerkt. Die Ermittler sind daher auf der Suche nach Zeugen und bitten um Mithilfe: „Wer das Geschehen beobachtet hat oder sonstige sachdienliche Informationen liefern kann, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden.“ (SZ)

Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Kamenz (Telefon-Nummer 03578 352-0) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.