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Attacke auf Apotheken in Gröditz und Nünchritz

In einem Fall verschaffen sich Einbrecher Zutritt zum Laden, in einem anderen scheitern sie. Was die Pharma-Geschäfte zur Zielscheibe macht.

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Eine böse Überraschung erlebten Anfang dieser Woche zwei Apotheken-Inhaber in Gröditz und Nünchritz. In ihre Geschäfte wurde eingebrochen. Im Fall der Nünchritzer Rats-Apotheke gelang es den Kriminellen am frühen Dienstagmorgen, bis ins Innere vorzudringen, nachdem sie zuvor die Zugangstür aufgehebelt hatten. Geschätzter Schaden: rund 4 000 Euro.

In die Gröditzer Apotheke am Markt wollten zwischen Montagabend und Dienstagmorgen ebenfalls Diebe eindringen. Sie scheiterten aber an der Eingangstür. Dennoch hinterließen sie einen Sachschaden von 2 000 Euro.

„Extrem ärgerlich“ nannte Nicolle Gross, Inhaberin der Nünchritzer Rats-Apotheke, den Vorfall. Die Pharmazeutin sagte gestern auf Anfrage der Sächsischen Zeitung , dass es die Täter bei dem Beutezug auf Betäubungsmittel abgesehen haben könnten.

Laut einem Bericht der Fachblattes „Pharmazeutische Zeitung“ aus dem Jahr 2011 geht es meist um Bargeld oder Betäubungsmittel, wenn Apotheken das Ziel von Einbrechern sind. In der Statistik des Landeskriminalamtes aus dem Jahr 2014 sind zwei Fälle erfasst, in denen es um schweren Diebstahl von Betäubungsmitteln ging, dazu kam ein besonders schwerer Fall des Diebstahls von Betäubungsmitteln aus Apotheken. Wie oft in Apotheken eingebrochen wurde, lässt sich aus der Statistik nicht ablesen.

300-Kilo-Tresor mitgenommen

In Großenhain wurde 2010 bei einem Einbruch in die Mohrenapotheke sogar ein 300 Kilogramm schwerer Tresor entwendet. Auch darin befand sich kein Bargeld, sondern Morphium in Ampullen. Schmerzmittel müssen Apotheker laut Gesetz vorhalten. Im Mai dieses Jahres wurde ein Mann von der Polizei überführt, der im April 2014 in eine Apotheke und eine Arztpraxis in Großenhain eingebrochen war. Der damals 38-Jährige hat in seiner Vernehmung beide Taten gestanden. Das Motiv für seine Taten lag in seiner Drogenabhängigkeit. Apotheken-Inhaberin Nicolle Gross will jetzt darüber nachdenken, wie sie sich besser schützen kann. (ewe)