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Asylunterkunft soll Mitte April öffnen

Eine leer stehende Schule in der Altenberger Straße wird nun für 48 Männer eine neue Bleibe.

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© imago/Sven Ellger

Von Kay Haufe

Die Informationen kommen nur spärlich: Die Stadt will in einer alten Schule in der Altenberger Straße bald Flüchtlinge unterbringen. Doch bisher hat sie die Anwohner nicht informiert.

Auch einen Tag der offenen Tür soll es nicht geben, weil das Sozialamt „bisher negative Erfahrungen“ damit gemacht habe, wie die Blasewitzer Ortsamtsleiterin Sylvia Günter aus einem Schreiben ablas. Doch Günter ist sich mit den Blasewitzer Ortsbeiräten einig, dass man die Anwohner informieren muss. Denn schon Mitte April sollen die ersten Bewohner in die gerade zum Wohnen umgebaute Schule einziehen.

Lediglich das Erdgeschoss der Schule wird genutzt. Dort sind Wohnräume mit drei und vier Betten entstanden. Es gibt nur einen Sanitärbereich, deshalb können auch nur Männer einziehen. Weil es keine Möglichkeit zum Kochen gibt, erhalten die Bewohner Vollverpflegung von einem Caterer, informierte Sylvia Günter. Das Geld für das Essen werde den Asylbewerbern vom Satz abgezogen, den sie pro Monat erhalten. Für die Ortsamtsleiterin heißt das aber auch, dass die Flüchtlinge noch mehr Langeweile als alle anderen haben werden, weil sie nicht mal einkaufen und kochen müssen.

Deshalb sei es auch dringend nötig, mehr Aufenthaltsräume im Gebäude anzubieten. Bisher sei auf den Plänen lediglich erkennbar, dass es einen rund 50 Quadratmeter großen Speisesaal gibt, der außerhalb der Essenszeiten auch anders genutzt werden könnte. Am 31. März soll Bauabnahme sein. Dann sollte auch der künftige Betreiber des Heimes feststehen, sagte Günter. Die Ausschreibung sei erfolgt. Die Initiative Seidnitzer Nachbarschaft stünde in den Startlöchern für die ehrenamtliche Betreuung der Flüchtlinge. Über diese und weitere Fragen wollen Günter und der Ortsbeirat in einem Infoblatt informieren, das demnächst an die Anwohner verteilt werden soll.

CDU-Ortsbeirat Michael Heidrich hat mehrere Fragen an die Verwaltung formuliert, die der Rat beantwortet haben möchte. Könnte es einen Tag der offenen Tür geben, wenn Ortsbeiräte oder Ehrenamtliche dabei sind? Welche Freizeiträume gibt es für die Asylbewerber, und könnte die Turnhalle genutzt werden? Sollen weitere Flüchtlinge auf dem Gelände untergebracht werden?

Werner Schnuppe (Freie Bürger) mahnte, dass im Gebiet Seidnitz/Tolkewitz bereits 191 Asylbewerber leben, hinzu kämen Menschen, die von Hartz IV leben. „Leider wird nichts zur Aufwertung des Viertels getan. Es darf hier kein sozialer Brennpunkt entstehen“, so Schnuppe.