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Asylunterkunft in Bischofswerda?

Aktuell eignet sich anscheinend nichts für einen Umbau. Kämen Flüchtlinge, würden wir sie aber offen empfangen, sagt der OB.

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© Regina Berger

Bischofswerda. Werden die seit Jahren leer stehenden Bürogebäude am Drebnitzer Weg in Bischofswerda zu Unterkünften für Flüchtlinge? Eigentümer der Häuser ist die Firma Max Aicher. Aus dem Unternehmen gab es Hinweise, dass es Gespräche mit dem Landkreis zur Nutzung als Asylbewerberunterkunft gibt. Diese Gespräche bestätigte das Landratsamt auf Nachfrage. Der Standort komme aber als Asylbewerberunterkunft nicht infrage, hieß es. Notwendige Umbauarbeiten seien aber mit einem so hohen Aufwand verbunden, dass „kurzfristig keine Nutzung vorgesehen ist“, sagte Sprecherin Franziska Snelinski. Ob die schon lange ungenutzten ehemaligen Bürogebäude langfristig eine Option sind, um Flüchtlingen mit einem menschenwürdigen Dach überm Kopf helfen zu können, blieb offen.

„Die Neu-Schiebocker werden wir willkommen heißen“

Derzeit leben im Landkreis Bautzen rund 1 660 Asylbewerber. Allein 2015 wurden mehr als 760 neu aufgenommen. Entsprechend korrigierter Prognosen vom Mai erwartet der Landkreis weitere 1 550 Flüchtlinge. „Nach jüngsten Meldungen gehen wir von rund 3 000 aus“, sagte Franziska Snelinski. – Um dem Flüchtlingsansturm gerecht zu werden, entstehen derzeit weitere Unterkünfte außerhalb Bischofswerdas, darunter in Döberkitz bei Göda. Im Ort mit 30 Einwohnern sollen 50 Flüchtlinge ein zeitweiliges Zuhause finden – überwiegend junge Menschen zwischen 13 und 17 Jahren, die ohne Eltern in Deutschland sind. In Döberkitz wird das Schloss für die Flüchtlinge hergerichtet. In Friedersdorf im Oberland sollen Flüchtlinge in ein ehemaliges Hotel einziehen.

In Bischofswerda gibt es bisher ein Flüchtlingsheim. Ein gutes Beispiel für friedliches Miteinander. OB Holm Große auf Anfrage: Sollten unserer Stadt durch das Landratsamt weitere Flüchtlinge zugewiesen werden, setze ich auf ein weiterhin so gutes und friedliches Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Nationen in unserer Stadt. Die Neu-Schiebocker werden wir willkommen heißen und mit den Bischofswerdaer Bürgerinnen und Bürgern unseren Beitrag zu einer gelungenen Integration leisten.“ (SZ/ass)