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Asylheim-Umbau zieht sich hin

Nach wie vor macht die Umrüstung der alten Schule in Häslich mehr Probleme als gedacht. Der Kreis wartet diverse Abnahmen ab – ohne Termin.

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© Kristin Richter

Frank Oehl

Nach wie vor bewegt die Bewohner des Haselbachtals, insbesondere die Häslicher, die geplante Inbetriebnahme der alten Schule als Asylbewerbereinrichtung des Landkreises. Auch bei einem kürzlich stattgefundenen Tag der offenen Tür war deutlich geworden, dass der private Eigentümer des Hauses aus Ottendorf-Okrilla noch einiges zu leisten hat, bevor hier Asylsuchende eintreffen. Dabei wäre es beinah zu einem handfesten Eklat gekommen, weil ein Gläubiger des Investors Einlass begehrte, der ihm aber mit Verweis auf das Hausrecht verwehrt wurde.

Es handelte sich um den 49-jährigen Nguyen Quoc Thai, der schon lange in Deutschland lebt und als Bauhandwerker – quasi als Mädchen für alles Mögliche – engagiert worden war. 770 Stunden habe er bisher in der alten Schule gearbeitet, sei aber nicht annähernd vertragsgemäß bezahlt worden. Auch wenn der konkrete Nachweis seiner Forderungen nach Handschlaggeschäften – also auf gut Glauben – schwierig sein dürfte, hatte der Umgang des Eigentümers mit seinem lange Zeit wichtigsten Schurwerker durchaus Fragen aufgeworfen. Von bis zu 7 000 Euro Schulden war öffentlich und durchaus unwidersprochen die Rede gewesen. Nach dem Zerwürfnis der beiden Männer waren vom Eigentümer offenbar die Schlösser gewechselt worden, wonach Nguyen Quoc Thai mehrere Tage nicht an sein Werkzeug gekommen sein soll. All dies hat die Stimmung weiter angeheizt.

Dies führte dieser Tage zu dem zielgerichtet gestreuten Gerücht im Ort, mittlerweile würde der Landkreis für Forderungen an den privaten Immobilienbesitzer eintreten. Das weist die Kreisverwaltung strikt zurück. „Zum Eigentümer äußern wir uns nicht“, sagt Kreissprecher Gernot Schweitzer. Vom Eintritt in dessen Verbindlichkeiten könne keine Rede sein. Auch habe der Kreis keine Aufträge an Bauleute und Handwerker ausgelöst – mit einer Ausnahme. Die Installation der Video-Überwachungsanlage wurde an eine Firma in Niedergurig vergeben, allerdings im Namen des Eigentümers. „Dies ist vertraglich so vereinbart.“ Die Fertigstellung des Hauses bis zur Bezugsreife sei allein Sache des Eigentümers. „Erst nach Vorlage diverser Abnahmen und Nachweise wird das Objekt belegt, zuvor fließt auch kein Geld“, so Dezernent Steffen Domschke. Ein Datum für den Einzug der Asylbewerber könne noch nicht genannt werden, heißt es.