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Arnholdbad-Grapscher verurteilt

Die Richterin sieht es als erwiesen an, dass die beiden Männer zwei Mädchen im Wasser sexuell belästigt haben. Sie erhielten Bewährungsstrafen.

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© André Wirsig

Dresden. Das lag wohl nicht nur an den Temperaturen: Die zwei Angeklagten, ein 31-jähriger Iraner und ein 23-jähriger Syrer, kamen gestern bei der Urteilsverkündung im Amtsgericht gehörig ins Schwitzen. Beide wurden zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Richterin Susanne Burbach-Wieth sah es als zweifelsfrei erwiesen an, dass beide Männer am 14. Februar 2016 zwei zehn- und elfjährige Mädchen im Arnholdbad sexuell missbraucht hatten.

Während die Mädchen im Strömungskanal des Bades waren, der jedoch zu dieser Zeit ausgestellt war, hätten die Männer beide am Po berührt. Bei einem der beiden Mädchen sei versucht worden, den Badeanzug im unteren Bereich wegzuziehen. Das andere Mädchen gab an, dass sie einer der Männer von hinten festgehalten und seine Hände in ihrem Hüften- und Leistenbereich aufgelegt habe. Erst als sie nach ihm getreten habe und versuchte, sich loszureißen, hätte der Mann losgelassen.

Nach der Tat, die abends gegen 21 Uhr geschah, konnten die Mädchen die Männer gut beschreiben und im Bad identifizieren. Der Bademeister hatte die Polizei verständigt, die die Kinder noch am Abend vernommen hat. „Es spricht für die Mädchen, dass sie zwei Männer, von denen sie zunächst dachten, sie könnten die Täter sein, beim nahen Betrachten ausgeschlossen haben“, sagte Richterin Burbach-Wieth. Nach den Aussagen der Kinder, mehrerer Polizeibeamtinnen sowie des Bademeisters gebe es keinen Zweifel, dass die Angeklagten die Täter seien. Die Mädchen hätten sich nie, auch nicht während der Polizei-Vernehmung, in Widersprüche verstrickt. „So, wie die Kinder angefasst wurden, ist es zweifelsfrei sexueller Missbrauch.“ Die Verteidiger der beiden Männer sahen jedoch Widersprüche und hatten Freisprüche für ihre Mandanten gefordert.

Beide Täter müssen zusätzlich 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten. Der Syrer hat angekündigt, die Verurteilung nicht zu akzeptieren, der Iraner überlegt noch. (SZ/kh)