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Arbeitsunfall in Ferkelzucht endet tödlich

Beim Abladen von Mais ist ein Sattelzug umgekippt. Der 52-jährige Fahrer wurde in der Kabine eingeklemmt.

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© André Braun

Von Maria Fricke und Jan Leissner

Kriebstein. Tragischer Unglücksfall in der Ferkelzuchtanlage in Reichenbach: Beim Abladen von Mais ist am Sonntag gegen 15.20 Uhr ein 52-Jähriger mit seinem Laster umgekippt. Wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte, wurde der Mann in der Fahrerkabine eingeklemmt. Er erlitt schwerste Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag der Lasterfahrer jedoch seinen Verletzungen.

Ersthelfer haben Mann geborgen

Vor Ort sei der Mann zunächst von Ersthelfern versorgt worden, wie Marek Reschke, Wehrleiter der Ortswehr Reichenbach, gestern mitteilte. Die Wehren, neben Reichenbach waren auch Kriebethal und Hainichen im Einsatz, seien gegen 15.30 Uhr alarmiert worden. „Wir kamen zeitgleich mit dem Rettungswagen an“, sagt Reschke. Insgesamt 25 Kameraden waren mit fünf Fahrzeugen zur Ferkelzuchtanlage an der Waldheimer Straße gefahren. Das übliche Aufgebot, wenn die Rettungsleitstelle einen umgekippten Laster meldet, begründet Reschke. Der Fahrer sei beim Eintreffen der Kameraden bereits aus dem Fahrzeug geborgen gewesen. Die Feuerwehr sowie der Rettungsdienst übernahmen anschließend die Versorgung des Mannes aus den Händen der Ersthelfer. Bis 18 Uhr waren die Kameraden der Feuerwehr im Einsatz. „Die Übergabe an die Polizei und den Rettungsdienst hat so lange gedauert“, begründet Marek Reschke.

Den Sattelzug selbst, an dem laut Polizei ein Sachschaden in Höhe von rund 55 000 Euro entstanden ist, haben die Kameraden nicht geborgen. „Wir sind zur Personenrettung gerufen worden“, begründet der Ortswehrleiter. Das Fahrzeug sei seitlich umgekippt, der Auflieger komplett ausgefahren gewesen. Nach ersten Schätzungen sei davon auszugehen, dass der Sattelzug der Marke MAN bis zu 20 Tonnen Mais geladen hatte. Warum der Laster umgekippt ist, dazu hatte Reschke gestern keine Erklärung. Auch, ob es sich bei dem Verunglückten um einen Mitarbeiter des Ferkelzuchtbetriebes handelt, konnte Reschke nicht sagen.

Mark Reinken, einer der beiden Geschäftsführer des Ferkelzuchtbetriebes in Reichenbach, wollte sich zu dem Vorfall nicht öffentlich äußern. „Bitte haben Sie Verständnis dafür. Es ist ein Mensch ums Leben gekommen“, begründete Reinken seine Entscheidung.

Polizei geht von einem Unfall aus

Kriebsteins Bürgermeisterin Maria Lausch (Freie Wähler) hatte erst gestern von dem Unglück erfahren. „Ich bin nicht eher darüber informiert worden“, so das Gemeindeoberhaupt.

Unterdessen ermittelt die Kriminalpolizei genauso wie die Landesdirektion in dem Fall. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem Arbeitsunfall aus. Dabei werde auch geprüft, ob eine Pflichtverletzung Dritter vorliegt.

Der letzte große Arbeitsunfall aus der Region, der öffentlich bekannt worden ist, ereignete sich im Bauhof der Stadt Döbeln. Anfang März war ein Mitarbeiter schwer verletzt worden, weil eine große Weide auf ihn gekippt war.