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Antennengemeinschaft startet neu durch

Die fast 700 Mitglieder im Lößnitzgrund, Wahnsdorf und Friedewald wollen gesichert TV, Telefon und Internet haben.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul/Moritzburg. Die letzten Monate waren in der wohl ältesten Antennengemeinschaft im Kreis Meißen turbulent. Die Signale zwischen Vorstand Udo Polifka und einem großen Teil der um die 700 Mitglieder der Gemeinschaftsantennenanlage Lößnitzgrund (GAL) stimmten waren gestört.

Eigentlich begann alles mal mit einer verschworenen Gemeinschaft vor fast 30 Jahren. Diese holte damals Lößnitzgrund, Teile von Wahnsdorf, Lindenau, Dippelsdorf, Friedewald und Reichenberg aus dem Tal der Ahnungslosen bis in die Höhen von Westfernsehen. Erst gab es einen Antennenturm, dann eine Satellitenanlage, deren Signale über ein Verteilernetz aus Koaxialkabeln in die Haushalte gesendet worden sind. Eine Kopfstation steht bei Udo Polifka, seit vielen Jahren Vorstandsmitglied und Technikverantwortlicher im nicht eingetragenen Verein.

Viele Jahre lief vieles gut. TV, Telefon, Radio und Internetempfang waren offenbar in Ordnung. Zuletzt hat der Radebeuler Anbieter Wirsnet die GAL mit allem Notwendigen versorgt. Der Bruch in die Gemeinschaft kam letzten Sommer. Per Briefkastenzettel wurden die Mitglieder darüber informiert, dass der Vertrag mit Wirsnet gekündigt werde. Auch sollte der Verein aufgelöst und das Netz offenbar verkauft werden. Auf den Zetteln habe zwar kein Absender gestanden, aber es war das Ansinnen des Vorstandes Udo Polifka.

Polifkas Begründung dafür in einem SZ-Artikel vom vorigen Sommer: Die Mitglieder seien unzufrieden mit dem Empfang gewesen. Doch ohne ein wirkliches gutes Netz wollte die GAL-Gemeinschaft auch nicht dastehen, unter ihnen viele, die dringend schnelles Internet benötigen – wie etwa Ärzte, Architekten, Geschäftsleute. Wirsnet stritt gegen die Kündigung un versorgt vorerst weiter.

Ende März nun gab es seit Jahren wieder einmal eine Mitgliederversammlung. Udo Polifka hatte angekündigt, zurücktreten zu wollen, wenn sich ein neuer Vorstand findet. In der Versammlung wurden schließlich von der Mehrheit vier Vorstände gewählt, die sich bereiterklären, wieder Ordnung mit ordentlichem Empfang in die Gemeinschaft zu bringen. Ordnung in den Zahlungsverkehr, Modernisierung ins Netz und vor allem auch regelmäßige Berichterstattung vor den Mitgliedern über Vorhaben, heißt es von den Vorständen Nicole Bock (Finanzbuchhalterin), Olaf Jentsch (Steuerberater), Sven Riehle (Techniker) und Thomas Vetter (kaufmännischer Vorstand der WG Lößnitz). Sie eint, in ihren Häusern gutes Internet haben zu wollen. Weil dies offensichtlich Wirsnet liefert, so sagen sie übereinstimmend, laufe der Vertrag mit den Radebeulern weiter. Vom vorherigen Vorstand benötigen die Neuen allerdings endlich mal alle notwendigen Unterlagen, sagt Vetter. Dazu gehören etwa die Mitgliederlisten mit Anschriften. Mit diesen solle ein Sepa-Lastschriftmandat erbeten werden, um unkompliziert Beiträge einzusammeln. Nicole Bock: „Das muss jetzt zügig geschehen. Unsere finanziellen Möglichkeiten sind derzeit eingeschränkt, es gibt bereits Gläubigerrechnungen.“

Die bisherige Buchhaltung für die GAL hat Brigitte Beger erledigt. Sie hat dem neuen Vorstand zugesagt, bis Anfang Mai alle Unterlagen zu Einnahmen und Ausgaben für 2016 zu übergeben. Sie arbeite gerade noch angestrengt daran, sagt sie auf SZ-Nachfrage.

Drei Monate nach der Wahl vom März soll es die nächste Mitgliederversammlung mit Rechenschaftslegung geben. „Wir wollen Streit beilegen und mit dem Provider für neue, gute Signale sorgen“, heißt es vom neuen Vorstand.

Kontakt: Bei technischen Störungen Tel. 0172 3444020 oder auch [email protected]