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Ansturm auf Sconto

Bis Donnerstag feiert Coswigs größter Möbelmarkt seine Wiedereröffnung. Viele Rabatte locken Tausende Kunden an.

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© Norbert Millauer

Von Ulrike Keller

Coswig. Ein gutes Timing erspart Stress und so manchen Fußmarsch. Das wissen Ivonne Jackobasch aus Brockwitz und ihr Freund Marc Böttger spätestens, als sie kurz nach um zehn aus dem wieder eröffneten Sconto kommen und nur wenige Meter zum Auto schlendern.

Zusätzliches Personal verstärkte Coswigs Sconto-Team.
Zusätzliches Personal verstärkte Coswigs Sconto-Team. © Norbert Millauer
Waren rechtzeitig da: Ivonne Jackobasch aus Brockwitz und ihr Freund Marc Böttger. Sie fanden noch entspannt einen Parkplatz vor dem wieder eröffneten Sconto an der Dresdner Straße.
Waren rechtzeitig da: Ivonne Jackobasch aus Brockwitz und ihr Freund Marc Böttger. Sie fanden noch entspannt einen Parkplatz vor dem wieder eröffneten Sconto an der Dresdner Straße. © Norbert Millauer
Gegen 10 Uhr ging das Gesuche nach einer Lücke fürs Auto los. Doch Einweiser halfen dabei.
Gegen 10 Uhr ging das Gesuche nach einer Lücke fürs Auto los. Doch Einweiser halfen dabei. © Norbert Millauer
Viele Kunden verweilten schon draußen am Glückrad, bevor es in den Möbelmarkt ging.
Viele Kunden verweilten schon draußen am Glückrad, bevor es in den Möbelmarkt ging. © Norbert Millauer

Binnen Minuten hat sich der halbvolle Parkplatz in einen vollen verwandelt. Und das, obwohl diese Fläche am neuen Standort auf dem früheren Praktiker-Gelände in etwa verdoppelt wurde. Männer in Warnwesten lotsen den Verkehr nach einem Einbahnstraßensystem in wieder frei gewordene Lücken oder Richtung Ausfahrt zur nächsten Parkmöglichkeit bei Weinfurtner. „Das ist gut gemacht mit den Einweisern“, findet das junge Paar.

Einmalig in Deutschland

Durchaus angetan sind die zwei auch von der neuen Gestaltung des Markts: aufgeräumter, schicker, ansprechender. Das Einrichtungshaus in Coswig verkörpert als Erstes in ganz Deutschland die neue Sconto-Generation. Damit will die Kette künftig auch Kunden anlocken, die bisher in andere Möbelmärkte gingen. „Vorher war es ein bisschen trister“, sagt Ivonne Jackobasch. „Jetzt ist es schon attraktiv“, stimmt ihr Partner Marc Böttger zu. Beide fühlen sich sehr an Ikea erinnert. „Die Wegführung schlängelt sich durch alle Abteilungen durch“, beschreibt es die 27-Jährige.

Genau davon ist Christian Günthel aus Coswig wenig begeistert. Er wollte lediglich eine Matratze kaufen, doch musste trotzdem die ganze Runde gehen. „Früher gab es Abkürzungen“, sagt der 63-Jährige. „Nun zieht sich der Weg.“ Was ihm allerdings positiv auffällt: Es gibt allerhand Mitarbeiter. „Man muss kaum auf Beratung warten“, berichtet er. „Ich hatte einen kompetenten jungen Verkäufer.“

Das viertägige Fest der Wiedereröffnung bestreitet Filialleiter Matthias Radecke mit seinen knapp 30 Angestellten nicht allein. Rund 20 Mitarbeiter aus umliegenden Sconto-Märkten verstärken das Coswiger Team. Plus sechs Mann für die Sicherheit drinnen und draußen. Matthias Radecke rechnet bis Jahresende mit 4 000 bis 5 000 Kunden pro Tag. „Wenn der Zustrom so bleibt, müssen wir über zusätzliches Personal nachdenken“, sagt der Filialleiter. Schon während der Zeit der stillen Eröffnung seit Anfang Dezember kamen täglich um die 1 000 Leute. Für diese Phase zum Testen von Technik und Abläufen war die Möglichkeit zum Einkauf noch gar nicht beworben worden.

Bis einschließlich 30. Dezember ist nun ausnahmsweise länger geöffnet, sprich von 9 bis 20 Uhr. Am 31. Dezember werden von 9 bis 14 Uhr Kunden erwartet. Normalerweise hat der Markt von 10 bis 19 Uhr auf.

Dass Ivonne Jackobasch und Marc Böttger gleich den ersten Tag der Wiedereröffnung vorbeischauen, ist für sie Ehrensache. „Wir haben den Umbau und den Umzug beobachtet“, erzählen sie. Nach ihrem Eindruck ging es relativ fix dafür, was alles gemacht wurde. „Es ist super, dass wir so einen Möbelmarkt ganz in der Nähe haben“, sagt die junge Frau. Schon länger kauft sie bei Sconto. Küche und Sofa stammen aus dem Vorgängermarkt. An großen Einrichtungsstücken braucht sie zurzeit nichts. Wohl aber an kleinen Utensilien zum Kochen. Danach hat sie sich umgeschaut. Angebote und Preise will sie mit denen bei Ikea vergleichen.

Probieren ausdrücklich erwünscht

Bis zuletzt hat die Coswiger Sconto-Belegschaft an Details wie der Preisauszeichnung gefeilt. Als Änderung zur Testphase wurde unter anderem noch beschlossen, mehr Holzboxen mit kleinen Artikeln aufzustellen. Darin finden sich beispielsweise Decken und viele Deko-Accessoires. Während der Eröffnungstage gibt es ab einem Einkaufswert von 250 Euro für nichtreduzierte Ware einen Rabattgutschein von 50 Euro. Der Miettransporter wird an Kunden für eine Stunde gratis verliehen. Extras, die viele nutzen wollen.

Wie eine Familie aus Klipphausen. Die 55-jährige Frau ist mit ihrem 27-jährigen Sohnemann und dessen knapp zweijähriger Tochter mit konkreten Vorstellungen gekommen. Vor Weihnachten waren sie bereits gucken. Jetzt haben sie die exakten Maße dabei und wollen Nägel mit Köpfen machen, was einen Kinderkleiderschrank und einen gepolsterten Hocker zur Couch angeht. „Das Personal ist sehr freundlich“, lobt die Oma. „Wir wurden auch schnell bedient.“ Ihre kleine Enkelin klettert indes mit ihrer Püppi auf den Polstermöbeln herum. Die Frau weiß zu schätzen, dass keiner meckert.

Aufs Probesitzen und -liegen haben Brockwitzerin Ivonne Jackobasch und ihr Freund verzichtet. Obwohl es im neuen Scontokonzept ausdrücklich erwünscht ist. Äußerst inspirierend fand das Paar aber so manche gestaltete Einrichtungsinsel wie das afrikanische Wohnzimmer. Zugegriffen haben sie schließlich nur bei einem Kosmetikeimer und einem Lämpchen. Beides brauchten sie ohnehin. „Zwei Kassen waren offen. Wir waren sofort dran“, erzählt Marc Böttger zufrieden. Wenig später muss Sconto seine dritte Kasse in Betrieb nehmen, die für die Spitzenzeiten.