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Anschlag aufs Asylheim vereitelt

Bewaffnet mit Messer, Schlagring und Benzinkanistern liefen drei Männer zum Heim. Bewohner verhinderten Schlimmeres.

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Von Katarina Lange

Die Polizei hat drei Männer festgenommen, die vermutlich einen Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in Langburkersdorf geplant hatten. Wie erst jetzt bekannt wurde, ereignete sich der Vorfall in der Nacht zum 20. April.

Gegen 1 Uhr sollen die Männer auf dem Gelände des Flüchtlingsheims an der Kirschallee aufgetaucht sein. Sie hätten mehrere Kanister bei sich getragen. Die Bewohner beobachteten die Männer eine Weile, informierten dann jedoch den Wachmann, der nachts im Asylbewerberheim im Dienst ist. Er alarmierte die Polizei. Als die Einsatzkräfte kurz darauf eintrafen, überprüften die Beamten die drei Männer, die sich noch immer in der Nähe des Asylbewerberheimes aufhielten. Sie seien betrunken gewesen.

Motiv noch unklar

Die Tatverdächtigen, die nicht im Flüchtlingsheim wohnen, hätten zudem verbotene Gegenstände bei sich getragen. Dazu gehören ein Schlagring und ein Messer. Die Männer wurden vor Ort festgenommen, teilt das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei in Leipzig mit. Diese Einsatzgruppe ermittelt im Rahmen von politisch motivierten Straftaten.

Die Untersuchungen zum Motiv laufen aber noch. Ersten Ermittlungen zufolge hat die Polizei den Verdacht der versuchten Brandstiftung ausschließen können, heißt es gestern aus der Pressestelle des OAZ in Leipzig. Laut aktuellem Ermittlungsstand sehen die Beamten eher ein Beziehungsproblem zwischen den festgenommenen Männern und den ausländischen Bewohnern als mögliches Motiv. Weitere Details gibt die Polizei nicht heraus. Zu den Tatverdächtigen werden ebenfalls keine Angaben gemacht, auch nicht darüber, ob sie bereits polizeilich bekannt sind.