Merken

Anschieben für den guten Zweck

Zum dritten Mal luden die Riesaer Rotarier lokale Firmen zum Bobduell. Die schwitzten und hatten trotzdem Spaß.

Teilen
Folgen
© Sebastian Schultz

Von Kevin Schwarzbach

Riesa. Sechs flinke Schritte, ein kraftvoller Schub und ein eleganter Sprung – dann geht es für das Team der Kreissparkasse Döbeln mit lautem Geschrei in den Bob gebückt die Bahn hinab. Die Zeit ist nur mittelmäßig, der Spaß aber riesig. Bob-Vizeweltmeister Nico Walther nickt anerkennend. Was er da auf der Bobanschubbahn sieht, hat mit professionellem Sport zwar nichts zu tun, lässt aber trotzdem reichlich Schweißperlen tropfen.

Katja Sieber mit dem Siegerpokal.
Katja Sieber mit dem Siegerpokal. © Sebastian Schultz

Bereits zum dritten Mal lud der Rotary Club Riesa-Elbland am vergangenen Sonnabend lokale Firmen zum Duell im Bobanschub. Insgesamt 16 Mannschaften gingen für einen wohltätigen Zweck an den Start, vier weitere waren angemeldet. Eine Mannschaft setzt sich hier aus vier Personen zusammen, von denen drei im Bob sitzen und die vierte die Arbeit des Anschiebers übernimmt. Pro Person werden 50 Euro Startgebühr fällig. „Mit dem eingenommenen Geld werden wir beispielsweise ein neues Sonnensegel für die Kita Bärenfreunde finanzieren“, verrät Katja Sieber, diesjährige Präsidentin der Riesaer Rotarier. Zudem sollen weitere Projekte angeschoben werden. Aber warum überhaupt eine aufwendige Veranstaltung organisieren und nicht einfach das Geld einsammeln? „Unsere damalige Präsidentin wollte vor drei Jahren das Geld nicht nur bei den Firmen abholen, sondern mal etwas Sportliches mit ihnen machen“, erklärt Katja Sieber. „Dann kam sie auf die Bobanschubbahn und ging auf Gerd Leopold zu, der die Idee sehr gut fand. Seither laden wir jährlich zum Duell im Bobanschub.“

In der ersten Runde haben die Teams zunächst die Möglichkeit, die Bahn bei einem Probelauf kennenzulernen und ihre Abläufe für den nachfolgenden Wettkampf zu perfektionieren. Anschließend gibt es zwei Wertungsläufe. Wer danach die beste Einzelzeit vorzuweisen hat, gewinnt das Turnier.

Doch neben dem Wettkampf zählt vor allem der Spaß an der Veranstaltung. „Manche gehen mit mehr Ehrgeiz an die Sache, andere mit weniger. Aber am Ende zählt der gute Zweck“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer René Röthig, der an diesem Sonnabendvormittag mit dreien seiner Mitarbeiter in den Bob steigt, und stellt sich neben den Pokal, den SZ-Fotograf Sebastian Schultz für ein Foto mit sich herumträgt. „So nah werden wir wohl nie wieder an ihn herankommen.“ Womit Röthig recht behalten soll: Zum dritten Mal infolge holt sich das Team von Intersport Donat den Sieg. Neben dem Spaß am Bobfahren geht es bei der Veranstaltung aber längst auch um das Aufeinandertreffen lokaler Unternehmen. „Hier kommen Firmen aus der Region zusammen, mit deren Leuten man sich dann neben der Bobanschubbahn in lockerer Atmosphäre unterhalten kann. Das ist eine andere Stimmung als am Telefon“, sagt René Röthig. Auch Katja Sieber ist sich sicher, dass sich die Veranstaltung zu einem Treffpunkt etabliert hat. „Wir hören immer wieder, dass sich die Teilnehmer schon auf das Wiedersehen freuen.“ Dann wird es sicher alle beruhigen, dass Katja Sieber bereits eine Versprechung macht: Es wird auch nächstes Jahr wieder ein Bobanschub-Duell geben. Dann können die Schweißperlen weiter für den guten Zweck fließen.