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Angriff auf Info-Stand

Vor dem geplanten Asylheim am Husarenhof hatte das Bündnis „Bautzen bleibt bunt“ zum Gespräch einladen – das ging nur unter Polizeischutz.

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© dpa

Bautzen. Für ein friedliches Zusammenleben wollte das Bündnis „Bautzen bleibt bunt“ am Sonnabend vor dem Husarenhof werben. Hier sollen 300 Asylbewerber einziehen. Doch gleich zu Beginn kam es zu einem Angriff auf den Stand. Zwei schwarz gekleidete Männer warfen die Tische um, verstreuten das Info-Material und beschimpften die Vertreter des Bündnisses als Verbrecher. Daraufhin riefen diese die Polizei, welche bis zum Ende der Veranstaltung vor Ort blieb.

Nach Auskunft von Andrea Kubank vom Bündnis suchten 50 Anwohner das Gespräch. Die meisten Bürger empfanden die Zahl der Asylbewerber, die im Husarenhof untergebracht werden sollen, als zu hoch. Verärgert sind sie zudem über die schlechte Informationspolitik des Landratsamtes. „Dass wir einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, tritt das an sich gute Anliegen mit Füßen“, sagt beispielsweise Thomas Kruschwitz. Oberbürgermeister Alexander Ahrens diskutierte mit einigen, offenbar rechts gerichteten Männern. Er sagte: „Leute, die auf die Straße gehen, haben die Demokratie noch nicht aufgegeben.“ Seine Aufgabe sei es, die Anliegen der Bürger weiterzugeben. Die große Mehrheit sei der Meinung, dass es mit dem ungebremsten Flüchtlings-Zustrom nicht weitergehen könne.

400 Asylgegner demonstrieren

Bei zwei Demonstrationen am Wochenende in Bautzen versammelten sich 400 Asylgegner. 350 Menschen folgten am Freitag dem Aufruf der Gruppe „Der Widerstand“. Als Redner traten Aktivisten der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung auf. Sie forderten den Rücktritt Merkels, „das Ende der Meinungsdiktatur“ und die Abschaffung des Sexualkundeunterrichts. Etwa 50 Gegendemonstranten protestierten.

Zu einer Demonstration der Gruppe „Widerstand Ost/West“ am Sonnabend kamen etwa 50 Personen. Die Redebeiträge richteten sich gegen Flüchtlinge, Merkel und die „Lügenpresse“. Zudem ging es um Streitigkeiten mit anderen rechten Gruppen sowie um szenetypische Verschwörungstheorien, etwa die Behauptung Deutschland existiere nicht und befinde sich seit 1945 mit Syrien im Krieg. (SZ)