Von Rasmus Wittrin

Döbeln/ Großbauchlitz. Vorsichtig holt die elfjährige Julia Liebig mit ihrer Angelrute aus, zielt, wirft – und steht dabei auf dem Rasen des Lok-Stadions in Großbauchlitz. Die Mulde ist einige 100  Meter entfernt. Anstelle eines Fisches versucht sie, eine runde Zielscheibe zu treffen, die in etwa fünf Metern Entfernung vor ihr auf dem Boden liegt. „Knapp daneben“, sagt sie, nicht ganz zufrieden.

Dieser Sport ist aber auch etwas Neues für die meisten Besucher des Werfertages, der am Sonntag zum ersten Mal in Döbeln stattfindet. Da ist es nicht so schlimm, knapp daneben zu werfen. „Spaß macht es mir auf jeden Fall“, so Julia. Das ist die Hauptsache.

Organisiert wird der Werfertag von dem dem Landersverband sächsischer Angler (LVSA). „Beim Casting-Angeln gibt es verschiedene Disziplinen. Diesmal können sich die Besucher im klassischen Gewicht Dreikampf messen, zu dem zwei Zieldisziplinen und eine Weitwurfdisziplin gehören“, erklärt Bernd Gutkaes, Casting-Sport-Referent des LVSA. „In der DDR hieß der Sport Turnierangeln, das ist einigen vielleicht noch bekannter als Casting.“

In Westewitz treffen sich jeden Montag und Freitag ab 17 Uhr die Castingsportler aus der Region. Ronald Schönberg, Leiter der Westewitzer Castingsportler, sagt: „Obwohl es eine richtige Gruppe hier in der Region gibt, können sich viele gar nicht vorstellen, dass angeln auch ohne Wasser geht. Das soll sich ändern, deshalb wird der Werfertag heute auch in Döbeln veranstaltet.“ Vor allem Kinder und Jugendliche werden von den Castingsportlern gesucht.

Neben Regionalmeisterschaften im Castingangeln gibt es auch deutsche- und Weltmeisterschaften, so Gutkaes. „Die sächsischen Castingsportler waren im vergangenen Jahr sogar bei den Weltmeisterschaften dabei, die Qualifikation für dieses Jahr läuft noch.“ Für die Gewinner des Döbelner Werfertages gibt es auch etwas zu gewinnen: Die Sieger erhalten Pokale, Medaillen und Sachpreise wie Angelruten und -rollen.