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Amt lehnt Wegweiser ab

Immer wieder irren Kraftfahrer auf der Suche nach dem richtigen Weg durch Kleindittmannsdorf. Ein Anwohner macht darauf aufmerksam.

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© Daniel Garten

Kleindittmannsdorf. Siegfried Birnstengel aus Kleindittmannsdorf führt immer wieder mal Gespräche über den Gartenzaun. Für ihn ist das kein Problem. Das haben regelmäßig die Gesprächspartner. In der Nähe seines Grundstücks gabelt sich die Dorfstraße. Die Röderstraße führt dann Richtung Lomnitz, die Großnaundorfer Straße – nach Großnaundorf. Was aber fehle, seien Wegweiser, so Birnstengel, die auch Auswärtigen klarmachen, dass es hier nicht ins Nirgendwo geht. Wegweiser habe es auch mal gegeben. Doch seien sie vor 26 Jahren verschwunden.

„Viele Ortsfremde kommen zurück gelaufen oder gefahren, um sich bei den Einwohnern zu informieren, in welcher Richtung sie fahren sollen, damit sie ihr Ziel auf kürzestem Weg erreichen können“, berichtet Siegfried Birnstengel. Das müsse sich doch recht einfach verändern und wieder klar ausschildern lassen, denkt der Anwohner. Wenn er da mal nicht irrt. Um die Situation den Entscheidungsträgern plausibel darzulegen, fügte er sogar ein Foto mit Erklärungen bei.

Doch die Behörde zeigt sich wenig beweglich, obwohl lange recherchiert wurde. So heißt es aus dem Landratsamt: „Nach einer Prüfung der Anfrage des Lesers, sehen wir keinen Bedarf für die Errichtung eines Wegweisers in Kleindittmannsdorf.“ Die an der abzweigenden Straße nächstgelegene Ortschaft Lomnitz sei über drei Kreisstraßen komfortabler und sicherer erreichbar als über diese Gemeindestraße. Das mag ja sein. Nur ist das keine Antwort auf die Frage von Siegfried Birnstengel und bringt auch keine Lösung des Problems. Sicher gibt es etliche Wege nach Lomnitz und davon abgesehen auch nach Großnaundorf. Es mögen auch bequemere sein, als durch Kleindittmannsdorf, wie die Kreisbehörde anmerkt. Wenn es die Kraftfahrer nun aber an die Gabelung in Kleindittmannsdorf verschlagen hat, fehlt trotzdem ein Wegweiser, welche Straße in welches Nachbardorf führt und den Kraftfahrern die richtige Richtung weist. Die stehen auf dem Schlauch und dann bei Birnstengels am Zaun und fragen.

Irritationen für Unkundige

In der Verkehrsbehörde bleiben die Einwände ungehört. Sowohl die Gemeinde Lichtenberg als auch Wachau seien angehört worden. Wachau habe sich gegen Wegweiser ausgesprochen. Wie sich Lichtenberg entschieden hat, lässt die Kreisbehörde offen: „Laut Gesetz können die Gemeinden auf ihren Straßen selbst die Beschilderung anordnen“, heißt es aus Bautzen. Letztlich soll wohl auch vermieden werden, dass über kleinere kommunale Straßen der große Verkehr fließt.

Siegfried Birnstengel versteht die Argumentation nicht. Manchmal fließe der Verkehr eben doch durch sein Dorf, wie er belegen kann. Und ohne Wegweiser komme es zu Irritationen. Vielleicht sollten ja die Verantwortlichen noch einmal darüber nachdenken. Am besten, sie kommen mal nach Kleindittmannsdorf und suchen das Gespräch über den Gartenzaun. (SZ/ha)