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Ampel wird zum Politikum

Abbiegen oder sicher über die Straße: Anwohner wollen an der Schokoladenmanufaktur in Heidenau beides und hoffen nun auf die Stadt.

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© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Heidenau. Die Neubauers machen sich Sorgen um ihre Tochter Greta. Ohne die Ampel an der Schokoladenmanufaktur auf der S 172 in Heidenau sehen sie ihren sicheren Schulweg in Gefahr. Die Ampel soll in Kürze abgehangen und dann abgebaut werden. Grund dafür ist die Zufahrt zur Schokoladenmanufaktur. Es geht nur eines: Das Linksabbiegen auf deren Parkplatz erlauben oder die Ampel erhalten. Landratsamt und Stadt haben entschieden: Ampel weg.

Das ruft die Anwohner auf den Plan. Für sie ist die Ampel nämlich die einzige Chance, über die viel befahrene Straße zu kommen. Am Donnerstag nutzen einige Betroffene die Gelegenheit, im Stadtrat ihre Meinung zu sagen, darunter Claudia Neubauer. „Ich suche nach einer Lösung, die alle zufriedenstellt“, sagt sie. Klar ist nämlich, ohne die Linksabbieger hätte Chocolatier Marcus Schürer ein Problem. Mutter Neubauer hofft auf Hilfe von Heidenau als familienfreundlicher Stadt.

Was fordern die Anwohner?

Die Ampel muss bleiben, bis eine andere Lösung gefunden ist. Dabei soll die Schokoladenmanufaktur aus Richtung Pirna trotzdem erreichbar sein.

Die neue Lösung soll dann auch gleich eine für das Problem West-/Lugturmstraße sein. Dorthin soll die Ampel versetzt werden. Genau so eine Kreuzungsregelung, wie sie ein Stück weiter in Dresden-Luga funktioniert, wünscht sich Heidenau. „So was wollen wir auch“, sagt Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU).

Wer macht was als Nächstes?

Die Neubauers haben sich bereits an das Landratsamt gewandt. Bürgermeister Opitz empfiehlt ihnen und anderen, auch an den Landrat direkt zu schreiben. „Von uns bekommt er auch einen Brief.“ Man werde den Landkreis in die Pflicht nehmen, einen sicheren Überweg zu erhalten, sagt Opitz. Damit ist er der Fraktion der Linken/Grünen zuvorgekommen. Die hatte nach einer Bürgerversammlung am Montag einen Antrag vorbereitet. Damit wollten sie den Bürgermeister beauftragen, sich für eine Lösung einzusetzen.

Welche Chancen haben die Aktionen?
Das ist derzeit völlig offen. Der Landkreis verweist auf diverse Prüfungen, die erfolgen müssen. Hinderlich fürs Versetzen der Ampel könnte zum Beispiel die Kurve an der Kreuzung werden. Ergeben die Prüfungen aber, eine Ampel an der Kreuzung West-/Lugturmstraße ist möglich, soll sie auch kommen, hat der Landrat bereits gesagt. Am Geld soll es nicht scheitern, sagt Heidenaus Bürgermeister. Alles andere aber liege nicht bei der Stadt, sondern beim Kreis und dem Landesamt für Straßenbau. Für zwischenzeitliche Aufstellen einer Behelfsampel sieht die Stadt aber keine Chance.