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Am Montag stehen Busse und Bahnen

Dresden, Zwickau und Chemnitz: In diesen drei sächsischen Städten wird es zum Wochenauftakt für Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs ungemütlich. Verdi zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

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© dpa

Dresden. Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt für den öffentlichen Nahverkehr in Sachsen für Montag zu ganztägigen Warnstreiks in Dresden, Zwickau und Chemnitz aufgerufen. Das sei die Antwort der Tarifkommission auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, teilte Verdi am Freitag in Leipzig mit. In den drei Städten sollen von 3.00 Uhr morgens an weder Busse noch Bahnen fahren, auch der Schülerverkehr werde betroffen sein.

Auch Servicebereich betroffen

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), deren 1.700 Beschäftigte zum Streik aufgefordert sind, gehen davon aus, dass alle Straßenbahnen still stehen. Bei den Bussen könnte es eine Art Notverkehr auf einzelnen Strecken geben, da rund 30 Prozent des Angebots von Subunternehmen betrieben wird. Wie DVB-Sprecher Falk Lösch gestern mitteilte, sei aber noch unklar, ob diese Busse durch Streikende an der Ausfahrt gehindert würden.

Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass es am Montag neben den Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr auch in der Servicesparte kritisch werden könnte. „Mit großer Wahrscheinlichkeit werden zusätzlich die Servicepunkte und die DVB-Telefonhotline“ betroffen sein, erklärte Lösch. Fahrgäste sollen sich möglichst auf Website des Verkehrs-Unternehmens informieren.

Im Umland der Landeshauptstadt werden Regionalbusse, S-Bahnen und Nahverkehrszüge des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) und der Deutschen Bahn nach Plan fahren. Die Polizei rechnet trotz der Einschränkungen in der Stadt nicht mit einem Verkehrschaos.

„Die Mitarbeiter stehen hinter dem Streik“

Verdi begründet den Warnstreik mit einer „Hinhaltetaktik“ des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV) Sachsen. Beide Parteien verhandeln bereits seit Mitte 2012 einen neuen Rahmentarifvertrag für die Sparte Nahverkehr. Auch die vierte Verhandlungsrunde im Januar war ergebnislos geblieben.

Mit dem Warnstreik will Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag Druck ausüben. Der Gewerkschaft geht es jedoch nicht um höhere Löhne, sondern um geringere Wochenarbeitszeiten, mehr Urlaub und höhere Zuschläge für Schichtarbeit.

„Die Mitarbeiter stehen hinter dem Streik“, sagte der Bereichsleiter Verkehr bei Verdi, Gerd Doepelheuer. Kritik kommt vom KAV Sachsen. Der Warnstreik in Dresden, Zwickau und Chemnitz sei unverhältnismäßig, sagte Geschäftsführerin Christine Putzler-Uhlig. „Er wird auf dem Rücken der berufstätigen Bevölkerung, den Schülern und Auszubildenden ausgetragen.“ Ende Januar habe man der Gewerkschaft ein verbessertes Angebot vorgelegt. (szo/dpa)